Eine Studentin der Philipps-Universität engagiert sich für Geflüchtete aus der Ukraine und internationale Studierende in Marburg. Dafür wurde sie nun ausgezeichnet.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zeichnet die Marburger Studentin Alina Kholmovaia für ihre sehr guten akademischen Leistungen sowie ihr gesellschaftliches Engagement aus. Das Preisgeld liegt bei 1.000 Euro. Derzeit absolviert Kholmovaia ein Informatik-Bachelorstudium an der Philipps-Universität. Den DAAD-Preis überreichte Uni-Vizepräsidentin Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes.
„Ich bin begeistert, was Sie alles auf die Beine gestellt haben“, erklärte sie. „Deshalb freue ich mich außerordentlich, Ihnen diesen Preis überreichen zu dürfen.“
Ihren Dank richtete sie auch an Prof. Christin Seifert vom Fachbereich Mathematik und Informatik und Nadine Schlicker vom Fachbereich Medizin, die die Preisträgerin vorgeschlagen haben. „Dies zeigt, wie wertvoll es ist, dass Lehrkräfte die internationalen Studierenden gut betreuen und ihre Leistungen wahrnehmen.“
Kholmovaia hat zunächst Philosophie in Russland studiert und nach dem erfolgreichen Abschluss 2020 ein Zweitstudium der Informatik in Marburg begonnen. Als studentische Hilfskraft arbeitet sie in den Bereichen KI und KI in der Medizin. Dort entwickelt sie mit Seifert einen ChatBot, der Studierende bei der Studienorganisation unterstützen kann. Neben sehr guten akademischen Leistungen in Marburg, absolvierte sie auch über ein DAAD „RISE weltweit“-Stipendium ein Forschungspraktikum am King’s College in London.
Bereits in Russland hatte sich Kholmovaia gesellschaftspolitisch engagiert wie etwa in einer Hochschulgruppe am Institut für Philosophie der Universität St. Petersburg, in der demokratischen Studierendenunion sowie als Sprach- und Sozialkundelehrerin für Kinder mit Migrationshintergrund. In Marburg setzte sie ihr Engagement fort. Sie ist Gründungsmitglied der Hochschulgruppe „BRUKS“ und bis heute dort koordinierend aktiv.
Zudem hat sie die Initiative „QYS Programm – helping politically persecuted queer young students“ (QYS) from Russia to escape and continue their studies“ organisiert. Für internationale Studierende in extremen Lebenssituationen setzte sie sich gemeinsam mit Akteur*innen von Universität und Stadt Marburg für die Bereitstellung von Notbetten und Wohnberechtigungsscheine ein. Das geschah mit Erfolg.
„Für den DAAD-Preis 2023 wurde Alina Kholmovaia ausgewählt, da sie sich wie sonst nur wenige Studierende in einem bemerkenswerten Umfang und mit viel Eigeninitiative ehrenamtlich engagiert“, heißt es in der Auswahlbegründung. Dabei sind es keine leichten Themen, mit denen sie sich befasst. Ihr Engagement ist stark geprägt von Eigeninitiative und erfordert eine ausgeprägte Selbstorganisation, die Fähigkeit sich neues Wissen anzueignen und eine zielführende Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern. Sie hat es geschafft, bereits in kurzer Zeit einen immensen Mehrwert für Studierende, Geflüchtete sowie die Stadtgesellschaft Marburg zu leisten.
Der DAAD-Preis wird einmal jährlich an ausländische Studierende verliehen, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und ein bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. Die Preisträger*innen werden von der jeweiligen Hochschule ausgewählt. Das Preisgeld stiftet das Auswärtige Amt.
* pm: Philipps-Universität Marburg