Partner liefern dem Kreis wichtige Elemente für seine Bildungsarbeit. Wasserstoff steht dabei im Fokus.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf arbeitet künftig noch stärker mit der Landesenergieagentur Hessen (LEA) und dem Chemikum Marburg in der naturwissenschaftlichen Bildungsarbeit zusammen. Der Kreis stellt dem Chemikum dafür unter anderem zwei VR-Brillen sowie eine Wärmebildkamera als dauerhafte, kostenlose Leihgaben zur Verfügung. Außerdem hat der Landkreis einen Kooperationsvertrag mit der LEA unterschrieben.
Das Ziel heißt: „Energiewissen gemeinsam stärken“. Dafür erhält der Kreis bis zu 9.700 Euro von der LEA, die er zur Bildungsarbeit über Wasserstoff verwenden kann. Fördergeld, mit dem der Kreis auch die Kamera und Brillen angeschafft hat.
Die Brillen und Wärmebildkamera werden im Chemikum auch in Workshops für Schulklassen aus dem Kreis zum Einsatz kommen. Die VR-Brillen, wobei VR für Virtual Reality – also „virtuelle Realität“ – steht, erlauben es, optisch-virtuell und computergestützt in die Welt der Chemie einzutauchen. Die Themenschwerpunkte sind die Folgen des Klimawandels sowie die Potentiale bei der Nutzung von Wasserstoff.
Einfach gehaltene Erklärungen als Unterstützung erhalten die Schülerinnen und Schüler dabei auch mit dem über die Region hinaus beliebten Pixi-Buch des Landkreises zum Thema Wasserstoff. Die Exemplare stellt der Kreis dem Chemikum bereit. Inhaltlich umgesetzt werden die Kurse vom Chemikum.
Insgesamt 15 davon sind im ersten Halbjahr 2024 geplant. Die Teilnahme an diesen 15 Workshops ist für die Schülerinnen und Schüler beziehungsweise deren Schulen, die auch die Anmeldung übernehmen, im Rahmen des Sponsorings durch den Kreis kostenlos. Betitelt sind sie mit „Auf den Spuren des Wasserstoffs“ und „Klimawandel: Sind wir schon mittendrin?“.
„Als Vater weiß ich, wie wichtig ein frühzeitiger Zugang zum naturwissenschaftlichen Denken für Kinder ist“, betonte Landrat Jens Womelsdorf. „In einer hoch technologischen Gesellschaft ist es wichtiger denn je, sich frühzeitig mit Naturwissenschaften zu beschäftigen. Mit der Stärkung der Zusammenarbeit wollen wir einen Beitrag dazu leisten.“
Das Chemikum sei bereits ein langjähriger und guter Partner des Landkreises, darauf gelte es aufzubauen. Prof. Dr. Michael Schween vom Direktorium des Chemikums betonte, wie wichtig die Einrichtung sei, um Barrieren für junge Menschen abzubauen, die Interesse an Naturwissenschaften haben. Denn die Naturwissenschaften und damit der Ansatz, sich nicht auf Gefühle, sondern Messbares zu verlassen, könne einen wertvollen Beitrag dazu leisten Fake News entgegenzuwirken und zur Demokratiebildung beizutragen.
„Die Energiewende braucht qualifizierte Menschen“, betonte auch Schween. Noch tiefer in die Welt von Physik und Chemie können die jungen Besucherinnen und Besucher im Chemikum mit Hilfe der Wärmebildkamera eintauchen. Denn mit der Kamera lassen sich Prozesse wie Wärmeverlust, Wärmestrahlung und die Wirkung von Isolierungen zum Erhalt von Wärme deutlich besser als mit dem bloßen Auge wahrnehmen.
Für neue Möglichkeiten der visuellen Wahrnehmung werden auch die neuen VR-Brillen sorgen, welche die Wasserstoff-Workshops ergänzen können und anschauliche Erklärungen in einer digitalen Umgebung möglich machen. Auch eigenständige Formate für die VR-Brillen könnten in Zukunft eine Option werden.
Neben der Zusammenarbeit mit dem Chemikum stärkt der Kreis mit einem Kooperationsvertrag auch seine Verbindung mit der Landesenergieagentur. Die LEA übernimmt im Auftrag der hessischen Landesregierung zentrale Aufgaben bei der Umsetzung der Energiewende sowie beim Klimaschutz. Neben den bis zu 9.700 Euro, die der Kreis je nach den geplanten Verwendungszwecken insgesamt abrufen könnte, bietet die LEA bei Bedarf zudem Beratung und fachliche Expertise an, um das gemeinsame Ziel für mehr Bildungsarbeit zu erreichen.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf