Georg Schnell wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhielt er für sein ehrenamtliches Engagement.
Der „Stadtälteste“ Georg Schnell hat das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies überreichte die Auszeichnung während eines Empfangs im Historischen Saal des Rathauses. Schnell wird damit für sein jahrzehntelanges Engagement, unter anderem als Schriftführer und Ortsvorsteher im Ortsbeirat Ronhausen, sowie für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Handwerksausbildung und mehreren Sportvereinen ausgezeichnet.
„Georg Schnell hat sich jahrzehntelang in allerhöchstem Maße für seinen Stadtteil Ronhausen und das Gemeinwohl eingesetzt“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies während des Empfangs. „Mit seinem Tun hat er ein Beispiel für Engagement und vorbildliches Verhalten gesetzt, an dem wir uns alle orientieren können.“
Das ehrenamtliche Engagement von Schnell erstreckt sich über eine große Bandbreite. Das reicht von der Kommunalpolitik über das Handwerk bis hin zu Sportvereinen. Bereits 1990 erhielt für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement den Ehrenbrief des Landes Hessen. 2014 verlieh ihm die Universitätsstadt Marburg zudem den Ehrentitel „Ehrenortsvorsteher“, 2018 die Goldene Ehrennadel und 2021 den Ehrentitel „Stadtältester“.
Nun überreichte Oberbürgermeister Spies ihm für sein jahrzehntelanges Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Wilfried Stehling. Schnell engagierte sich zum einen in der Kommunalpolitik vor allem im Ortsbeirat Ronhausen. Dort war er von 1977 bis 1981 Schriftführer und von 1981 bis 2021 Ortsvorsteher.
Zum anderen liegt einer der Schwerpunkte seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Ausbildung des Handwerks, das er selbst erlernt hat. Dabei dreht es sich um das Flexografenhandwerk. Von 1986 bis 2017 war er Mitglied im bundesweiten Meister-Prüfungsausschuss für das Flexografenhandwerk mit Sitz bei der Industrie- und Handwerkskammer in Wiesbaden. 1984 wurde Schnell zudem Mitglied im Prüfungsausschuss Nr. 234 (Druckindustrie) der Industrie-
und Handelskammer Kassel-Marburg. Er blieb dort bis 1991 ordentliches Mitglied und übernahm im Anschluss bis 2000 den Vorsitz im Prüfungsausschuss.
Des Weiteren ist Schnell seit 2015 als Präsident der Europäischen Vereinigung der Graveure und Flexografen (AEGRAFLEX) auch international engagiert. Mit seinem Fachwissen und seinem Engagement brachte er den Verband in vielen Bereichen voran wie beispielsweise in der Rekonstruktion des Verbandes und der Mitgliederschaft. Bis heute wird Schnell alle zwei Jahre als Mitglied des Präsidiums und als Präsident im Amt bestätigt.
Neben seinem Engagement in der Kommunalpolitik und der Ausbildung im Flexografenhandwerk ist Schnell auch in mehreren Sportvereinen ehrenamtlich aktiv. Für den FSV 1931/1947 Borts-/Ronhausen war er unter anderem als Kassierer (1969 bis 1973 und 1993 bis 1999), als 1. Vorsitzender (1999 bis 2001) und als 3. Vorsitzender (2011 bis 2015) tätig. Sein Einsatz für die Hallenfußball-Stadtmeisterschaften (1997/1998 und 2011/2012) ist dabei besonders hervorzuheben.
Seit 1973 ist Schnell Mitglie bei den Sportfreunden Blau-Gelb Marburg. Dort engagierte er sich jahrzehntelang über das normale Maß eines Mitglieds hinaus für den Verein. So hat er 1979 als 2. Vorsitzender den Ausbau des Vereinsheims „Blau-Gelb Center“ im Schwanhof-Areal und 2008 die Planungsunterlagen der einzelnen Gewerke bei dem An- und Ausbau des heutigen Vereinsheims verantwortlich in Eigenregie und Eigenleistung umgesetzt. Der sportbegeisterte Ehrenamtler unterstützte zudem den Club der Altfußballer und war von 1998 bis 2013 2. Vorsitzender.
Auch in der Feuerwehr Ronhausen ist Schnell seit vielen Jahren aktiv. 1965 trat er der Jugendfeuerwehr bei. 1966 bis 2006 war er in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Ronhausen und von 2006 bis heute ist er Mitglied der Ehren- und Altersabteilung. Seit März 2012 ist Schnell der 2. Vorsitzende des „Feuerwehrvereins 2012 Ronhausen“.
„Ich habe mich immer engagiert und meine Zeit nicht damit verbracht, diese einfach nur rumzukriegen“, sagte Schnell. „Für mich hat sich nie die Frage gestellt, was andere für mich tun können, sondern was ich für andere tun kann.“
Er bedankte sich bei allen, die ihn über die Jahre dabei unterstützt haben: „Zurückblickend betrachtet, hatte ich Glück: das Glück, vielen solchen Menschen wie euch und Ihnen zu begegnen.“
* pm: Stadt Marburg