Zertifikat zur Zukunft: Landkreis bleibt Fairtrade-Town

Der Kreis engagiert sich auf vielfältige Weise für den fairen Handel. Deswegen bleibt er „Fairtrade-Landkreis“.
Für mindestens zwei weitere Jahre bleibt Marburg-Biedenkopf „Fairtrade-Landkreis“. Diese Folge-Zertifizierung hat der Kreis vom gemeinnützigen Verein „Fairtrade Deutschland“ als Auszeichnung für sein langjähriges Engagement für einen nachhaltigen und fairen Handel erhalten. Erstmals hatte der Kreis die zwei Jahre gültige Auszeichnung im Jahr 2021 bekommen.
„Das ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit für den fairen Handel und motiviert uns gleichzeitig, damit weiter zu machen“, betonte Landrat Jens Womelsdorf. Dabei verwies er auch darauf, dass Entwicklungszusammenarbeit ein fester Bestandteil des „Fairtrade“-Gedankens ist, um auf die Arbeitsbedingungen im globalen Süden aufmerksam zu machen und sie mit der Unterstützung von fairem Handel nachhaltig zu verbessern.
Der Landkreis hatte bereits 2018 ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept entwickelt. Im Rahmen dieses Konzepts wurde von Anfang an das Ziel formuliert, „Fairtrade-Landkreis“ zu werden. „Umso mehr freut mich, dass wir für unser Engagement nun bereits eine Folge-Zertifizierung erhalten“, sagte der Landrat.
Um „Fairtrade-Landkreis“ zu sein, erfüllt der Kreis fünf Kriterien: Zum einen gibt es eine Steuerungsgruppe, die die Aktivitäten vor Ort koordiniert und den Dialog mit allen Beteiligten fördert. Darüber hinaus wird im Kreishaus – beispielsweise bei allen Sitzungen, sowie in der Kantine – fair gehandelter Kaffee angeboten. Auch weitere Fairtrade-Produkte wie Schokolade oder Tee hat der Kreis im Angebot.
Drittens bieten mindestens 35 Geschäfte sowie 18 Cafés und Restaurants zumindest zwei fair gehandelte Produkte an, die erforderliche Zahl an Gastronomiebetrieben ergibt sich aus der Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner. Auch an Schulen ist der Kreis aktiv. Das ist ein weiteres Kriterium.
Dabei unterstützt der Kreis die Schulen beim Kauf von fair gehandelten Bällen, indem er die Mehrkosten übernimmt, die im Vergleich zur Anschaffung von herkömmlichen Bällen entstehen. Das letzte Kriterium ist Öffentlichkeitsarbeit, um so das Bewusstsein für fairen Handel zu stärken – auch dabei ist der Kreis aktiv.
Schon jetzt greift der Landkreis das Thema „fairer Handel“ regelmäßig bei Veranstaltungen auf unter anderem mit einem „Fairtrade-Modenschau“ beim „Tag der Nachhaltigkeit“ in Cölbe 2022 oder auch beim Themenabend „Innovativ & fair handeln – nachhaltige Produkte mit Gesicht“ im Mai 2023. Dort lag der Fokus auf den besonderen Herausforderungen im Handel mit fairen Produkten und nachhaltigen Lieferketten.
„Die Auszeichnung versteht der Kreis auch als Motivation, sein Engagement fortzusetzen: So ist eine Informationskampagne an Schulen geplant, um das Thema „fairer Handel2 im Schulalltag zu verankern und bei Schülerinnen und Schülern ein noch stärkeres Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu schaffen“, betonte Landrat Womelsdorf. Zudem wolle sich der Kreis im kommenden Jahr mit der Steuerungsgruppe der Stadt Marburg austauschen unter anderem zu den Themen faire öffentliche Beschaffungen und fair gehandelte Kleidung.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist eine von über 820 „Fairtrade-Towns“ in Deutschland. Auch wenn der Name vermuten lässt, dass es sich nur um Städte handelt, fallen darunter auch Landkreise. Das globale Netzwerk der „Fairtrade-Towns“ umfasst über 2.000 „Fairtrade-Towns“ in insgesamt 36 Ländern wie Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon. Weitere Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne finden sich unter www.fairtrade-towns.de.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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