Beklemmend: AStA und Uni-Personalrat kritisieren ÖPNV-Anbindung der Lahnberge

Entschieden sprechen sich der AStA und der Personalrat der Philipps-Universität gegen Änderungen im Winterfahrplan aus. Insbesondere auf den Linien 2 und 7 stellen sie eine eklatante Verschlechterung fest.
Sie sei vor Allem für Nutzerinnen und Nutzer mit den Zielen Studentendorf, Universitätsklinikum sowie naturwissenschaftliche und mathematische Fachbereiche eingetreten. „Die zum Fahrplanwechsel vorgenommenen Ausdünnungen haben zu massivem Unmut in der Studierendenschaft geführt“, berichtete Cornelius Hansen. Er ist Referent für Verkehr beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA).
„Es ist absolut unverständlich, warum entgegen dem von der Stadtverordnetenversammlung am 20. Mai 2016 beschlossenen Nahverkehrsplan nicht nur keine Verbesserungen, sondern sogar massive Verschlechterungen umgesetzt werden“, kritisierte Hansen. „Im übrigen passen die Ausdünnungen nicht zu den geplanten Angebotsausweitungen wie etwa die Prüfung eines Straßenbahnanschlusses für die Lahnberge.“
Zum Fahrplanwechsel am Sonntag (10. Dezember) wurde das Angebotskonzept der Stadtwerke Marburg (SWM) auf die Lahnberge grundlegend überarbeitet. Statt der Ringlinie 7 erfolgt die Bedienung nun hauptsächlich durch die Linien 2 und 7.
Die Linie 2 fährt – von Cappel kommend – durch die Innenstadt über den Hauptbahnhof, das Studentendorf und die Panoramastraße den „Ring Nord“ ab. Die Linie 7 verkehrt – vom Hauptbahnhof kommend – durch die Innenstadt über den Südbahnhof und die Großseelheimer Straße.
Wurden bis zum Fahrplanwechsel beide Äste montags bis freitags mit vier Fahrten in der Stunde bedient, trifft das auf den Ring Süd inzwischen nur noch zwischen sechs und neun sowie zwischen 16 und 19 Uhr zu. In der Zwischenzeit verkehren nur zwei Fahrten in der Stunde. Auf dem Ring Nord gilt das sogar ganztägig.
„Die Fahrplanverschlechterungen sind angesichts der Einführung des LandesTickets Hessen, das ab 1. Januar 2017 den Beschäftigten der Universität zur Verfügung steht und Kolleginnen und Kollegen zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr bewegen soll, nicht hinnehmbar“, ergänzte Franz Grolig vom Personalrat der Philipps-Universität. „Zudem verkehren beide Linien nach wie vor durch die Innenstadt, was verspätungsanfällig ist und weiterhin zu unsicheren Anschlüssen zum Schienenverkehr an Haupt- und Südbahnhof führt.“
Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner des Studentendorfs am Ring Nord bringen die Fahrplananpassungen massive Einschnitte nicht nur wegen der Taktausdünnungen, sondern auch, weil montags bis freitags nach 20 Uhr keine Bedienung mehr erfolgt, am Wochenende sogar ab Nachmittag. „Insbesondere Frauen haben sich an uns gewandt, weil ihnen unbehaglich dabei ist, von den als Ersatz deklarierten Haltestellen Ginseldorfer Weg oder Sankt-Martin-Straße durch die Dunkelheit nach Hause zu gehen“, berichtete Hansen. AStA und Personalrat fordern die Stadtwerke auf, unverzüglich zu einer Bedienqualität des Status quo ante zurückzukehren und etwaige Sparmaßnahmen nicht auf dem Rücken von Studierenden, Beschäftigten und Bewohnenden des Studentendorfs umzusetzen.

* pm: AStA Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.