Nachhaltig Hilfsbereit: Notfalltraining am Marburger Hauptbahnhof

Ein Training zu Zivilcourage hat am Hauptbahnhof stattgefunden. Es war Teil des Konzepts „Sicheres Marburg“.
Wie kann man in Notfallsituationen Zivilcourage zeigen und helfen? In einer Schulung durch das Ordnungsamt und die Polizei haben Führungskräfte des McDonalds am Marburger Hauptbahnhof gelernt, welche Verhaltensmöglichkeiten es in Notsituationen gibt. Die Fortbildungen zur Prävention sind Bestandteil des Konzepts „Sicheres Marburg“.
Das Konzept Sicheres Marburg setzt auf Kontrolle und auf Bausteine zur Prävention. Einer dieser Bausteine ist das Konzept „Gewalt-Sehen-Helfen“.
„Solche Trainings und Fortbildungen sollen mehr Sicherheit beim Verhalten in Notsituationen bieten“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Zehn Führungskräfte und Schichtleiter*innen der McDonalds-Filiale am Marburger Hauptbahnhof sind durch das Ordnungsamt und die Polizei Marburg zum Handeln in Notfallsituationen geschult worden.
Die Inhalte der Fortbildung zielen in zwei Richtungen: Zum einen geht es darum, Menschen in Notsituationen Hilfe und Unterstützung anzubieten. Zum anderen richtet sich das Konzept an die Teilnehmenden selbst. Sie erhalten durch Johannes Maaser vom Ordnungsamt und Kriminalhauptkommissar Frank Dönges Informationen zur Sicherheitssituation in Marburg und zu rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen der Notwehr, um die Rechtssicherheit beim Helfen zu erhöhen.
Sie tauschen sich in der Schulung als Team über erlebte und potentielle Gefahrensituationen aus und probieren deeskalierende Verhaltensweisen im Rahmen von Rollenspielen praktisch aus. Auf dieser Grundlage werden konkrete Verhaltensweisen und Strategien für Notfälle entwickelt.
„Wir möchten Helfenden zeigen, wie sie handeln, ohne sich selbst zu gefährden, welche Rechte sie dabei haben, aber auch, was sie auf keinen Fall tun sollten“, beschrieb Sozialpsychologe Maaser die Leitidee der Trainings. „Das wichtigste ist, nur Dinge zu tun, die man sich selbst zutraut.“
Aus seiner polizeilichen Praxis ergänzte Dönges: „Helfende sollten sich gar nicht an die Täter, sondern an die Opfer richten. Für sie sollte der Schutz der Opfer im Vordergrund stehen.“
Damit man sich nicht selbst in die Gefahr bringt ebenfalls Opfer zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten: „Man kann beispielsweise Aufmerksamkeit herstellen, Menschen im Umfeld direkt zum Mithelfen auffordern, die Polizei rufen und sich vor Ort als Zeuge zur Verfügung stellen. Die Situation für die Polizei mit der Handykamera festzuhalten, ist auch eine Möglichkeit der Hilfe.“
Bürgerinnen und Bürger, die sich für einen Workshop im Bereich Zivilcourage interessieren, bekommen Informationen zum Präventionsprogramm „Gewalt-Sehen-Helfen“ (GSH) bei Johannes Maaser (einsicht@marburg-stadt.de). In kleinen Gruppen werden die Grundlagen der Zivilcourage erlernt und erlebt. Auch für interessierte Vereine oder Gruppen besteht die Möglichkeit Workshops zu buchen. Das Angebot ist kostenlos.

* pm: Stadt Marburg

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