Den Wunsch nach einem attraktiven Markt im Herzen der Oberstadt haben die Stadt und die Bürgerinitiative „Lebensqualität in der Oberstadt“ gemeinsam. Zur Unterstützung dieses Ziels hat die BI Unterschriften gesammelt.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk haben diese Unterschriftenliste nun im Rathaus entgegengenommen und mit den Vertreterinnen und Vertretern der BI über Ideen für den Markt gesprochen. Wie kann der Wochenmarkt auf dem Marktplatz attraktiver gestaltet werden, um ihn neu zu beleben? Mit welchen Ideen können neue Marktbeschickerinnen und Marktbeschicker gewonnen und vermehrt Kundinnen und Kunden auf den Marktplatz gelockt werden?
Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Universitätsstadt Marburg und das Stadtmarketing bereits intensiv. „Die Unterschriftenaktion zeigt, dass nicht nur der Stadtpolitik ein Wochenmarkt im historischen Ambiente vor dem Rathaus wichtig ist, sondern dass er auch von den Menschen in der Oberstadt gewünscht und unterstützt wird“, sagte Spies.
Die Märkte seien schließlich ein wichtiger Teil der Nahversorgung. „Außerdem dienen sie der Stärkung der regionalen Erzeuger und sind nicht zuletzt ein Treffpunkt für unsere Bürgerinnen und Bürger und ein Ort der Kommunikation“, erklärte das Stadtoberhaupt.
„Der Markt ist immer kleiner geworden“, stellte Josefa Zimmermann von der BI fest. „Wir möchten Sie mit der Unterschriftenliste darum bitten, dass Sie sich für den Erhalt und die Erneuerung des Marktes in der Oberstadt einsetzen.“ Sie übergab 1.400 Unterschriften von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Kundinnen und Kunden.
Die Neugestaltung des Markts wird für die Stadt Marburg dabei ein Element der Quartiersentwicklung für die Oberstadt sein. Die Entwicklung des Markts kann davon nicht losgelöst betrachtet werden.
„Bei einer Gesamtstrategie für die Oberstadt müssen alle Beteiligten einbezogen werden und mitarbeiten“, sagte Spies. Den entsprechenden Auftrag für eine Konzepterstellung hatte die Stadtverordnetenversammlung (StVV) mit Beschluss vom September 2017 erteilt. In diesem Zusammenhang bedankte sich Spies bei der Stadtverordneten Andrea Suntheim-Pichler, die den Anstoß dazu gegeben hatte.
„Wir freuen uns, dass ein solches Konzept aufgestellt werden soll“, erklärte Zimmermann. Durch dieses Gesamtkonzept soll zugleich sichergestellt werden, dass das Marktgeschehen zum Charakter und zu den Entwicklungen des Quartiers Oberstadt passt.
So ist die Bevölkerung in der Oberstadt laut Spies in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 1.200 auf 3.800 Menschen gewachsen. Auch die Bevölkerungsstruktur habe sich geändert, was offenbar auch für die Bedürfnisse an das Angebot vor Ort gelte.
Die unterschiedlichen Akteure und Interessensgruppen in der Oberstadt werden im Laufe des Prozesses in die Erarbeitung des Entwicklungskonzepts einbezogen. Die Konzepterstellung soll bis Ende 2018 erfolgen.
Die Universitätsstadt Marburg will jedoch bereits im Laufe des kommenden Jahres einige Maßnahmen umsetzen. Die zügige Neugestaltung des Oberstadtmarkts gehört zu den Schwerpunkten, die Priorität haben.
Die Universitätsstadt Marburg und das Stadtmarketing arbeiten für einen Konzeptentwurf eng zusammen, wie Daniela Maurer als die stellvertretende Geschäftsführerin des Stadtmarketings bei der Übergabe der Unterschriften ausführte. Das künftige Marktgeschehen soll dabei auf die speziellen Bedürfnisse des Quartiers Oberstadt abgestimmt werden. Geschehen soll das in enger Abstimmung mit den Akteurinnen und Akteuren, die sich mit ihren Wünschen und Ideen einbringen können, sobald ein erster Entwurf vorliegt.
„Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein Marktgeschehen attraktiver gestaltet werden kann“, betonte Spies gegenüber den Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative. „Bei allen Ideen legen wir aber großen Wert darauf, dass die derzeitigen Standbetreiber in die Planungen eingebunden sind ebenso wie die Akteurinnen und Akteure der Oberstadt“
Derzeit sind Maurer, Fachdienstleiter Dr. Stefan Blümling als Zuständiger für Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung sowie Fachdienstleiterin Ute Wieder als Verantwortliche für Gefahrenabwehr und Gewerbe noch mit der Ideensammlung befasst, wie sie im Gespräch mit der BI erläuterten. Dabei stellten sie erste Ideen vor.
Dazu zählen etwa eine Veränderung der Öffnungszeiten in den späten Nachmittag und frühen Abend hinein, um so eine regionale Einkaufsmöglichkeit im Feierabend und einen Treffpunkt für die Marburgerinnen und Marburger zu schaffen. In diesem Zuge könnte auch die Weiterentwicklung hin zu einem Erlebnismarkt oder einem Spezialitätenmarkt mit Verkostungen überlegt werden. Derzeit ist der Markt in der Oberstadt ein sogenannter „grüner Markt“, auf dem nur bestimmte Waren angeboten werden ürfen wie etwa Lebensmittel für den alltäglichen Bedarf.
* pm: Stadt Marburg