Landräte im Nationalsozialismus: Studie von Marcel Spannenberger

Seine Studie über die Landratsämter in Marburg und Biedenkopf zur NS-Zeit hat Marcel Spannenberger vorgestellt. Sein Vortrag fand am Donnerstag (12. Oktober) im Tagungszentrum der Kreisverwaltung statt.

“Es gibt in Zeiten wie diesen kaum ein wichtigeres Thema. Gerade jetzt wo wir am letzten Sonntag ein klares Zeichen gesehen haben wie sich die Bevölkerung nach rechts bewegt müssen wir über diese Themen sprechen”. Mit diesen Worten eröffnete Angela Springer von der Volkshochschule (vhs) die Veranstaltung. “Aus der Geschichte lernen – Demokratie stärken” war auf die Wand hinter ihr projeziert. Die vhs hatte eingeladen. Spannenbergers Studie beluecht die Kreisverwaltung und lokale Ebene der Politik während des Nationalsozialismus. 

Spannenberger las seine Erkenntnisse über wichtige Themen ab (im akademischen Fachjargon von seinen Zetteln ablesend). Er sprach von den grauenvollen Taten die das NS-Regime in der Marburger Umgebung begangen hat. Spannenberger berichtet unter anderem von den Landräten Hans Krawielitzki aus Biedenkopf. Gut recherchierte Hintergründe und Fakten über die Landräte und Einzelschiksale einiger Opfer legte er detailliert da. Es ist wichtig dieses gravierende Thema besonders für junge Leute in einen lokalen Rahmen zu setzten. Dadurch wird dem ganzen etwas die Distanz genommen. Diese schrecklichen Dinge sind schließlich überall passiert, auch in fast jedem Dorf. 

Gekommen waren neben den Veranstaltenden und dem ersten Kreisabgeordnetetn Marian Zachow noch etwa 25 Menschen die sich den Vortrag anhörten. Die Frage ist wie können diese Informationen jetzt zu den Menschen gelangen die nicht dort waren. Die 25 Teilnehmenden gehören wahrscheinlich nicht zu den erschreckend jungen Menschen die am Sonntag (8. Oktober) die rechtsextreme AfD gewählt haben. Sie gehören wahrscheinlich auch nicht zu denen die mit dem Gedanken gespielt haben und es vielleicht bei der nächsten Wahl tun könnten. 

“ Wir müssen mit den Menschen reden die nicht in unseren Blasen sind” meinte Springer zum Ende. Sie hat recht. Was werden wir also mit den Informationen jetzt tun um Sie aufzubereiten, damit sie von möglichst vielen Menschen auch aus unterschiedlichen Bevölkerungsblasen gesehen werden? 

* Paula Weppert

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