Mit dem neuen „Gastro-Tag“ unterstützt das Büro für Innovation und Qualifizierung des Landkreises Marburg-Biedenkopf die Gastronomie bei ihrer Suche nach Auszubildenden. An der ersten Veranstaltung des Gastro-Tages nahmen rund 20 Betriebe aus dem gesamten Kreis teil.
Die Veranstaltung bot die Möglichkeit, gastronomische Tätigkeiten breit zu thematisieren. Vertreten waren unter anderem eine Großküche sowie weitere Küchen einer Altenpflegeeinrichtung, eines Hotels und einer Metzgerei. Auch die Arbeitsagentur Marburg, das Kreisjobcenter, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) Hessen, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg, und das Staatliche Schulamt standen den Schülerinnen und Schülern bei Fragen zur Verfügung.
Etwa 100 Jugendliche, die zum Teil von ihren Lehrkräften begleitet wurden, machten sich so ein Bild von der Ausbildung in professionellen Küchen. In einem Vortrag informierte Felix Leinweber unter anderem über die nachhaltige Philosophie des Restaurants „Emma Metzler“ in Frankfurt, in dem er selbst tätig ist. Vor allem gehe es darum, das komplette Tier „von der Nase bis zum Schwanz“ zu verwerten, erläuterte der erfahrene Gastronom.
Neben den theoretischen Ausführungen gab Leinweber auch praktische Tipps: Mit einem scharfen Messer demonstrierte der Küchenprofi, wie beispielsweise Salatgurken in Windeseile in dünne Scheiben zerlegt werden können. Dazu präsentierte er eine Schneidetechnik, bei der es vor allem auf eine gute Haltung ankommt um Verletzungen zu vermeiden. Anschließend konnten die Jugendlichen sich bei einer praktischen Übung selbst ausprobieren.
Einige Gruppen hatten außerdem die Gelegenheit, in den bekannten Marburger Restaurants „Zur Sonne“ und „Market“ hautnah und aktiv dabei zu sein. Hierzu erhielten die Teilnehmenden Kochschürzen, um den hygienischen Standard einzuhalten. Außerdem erzeugte das auch eine echte Arbeitsatmosphäre. Das Ergebnis ihrer Arbeit war anschließend auch der Mittagsimbiss für alle Teilnehmenden. Insbesondere die Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren, fanden viele Jugendliche spannend.
Weitere praktische Einblicke bot unter anderem das Lokal „Enzo & Giovanni“ in der Marburger Oberstadt. Dort wurde die für den Alltag zentrale Strategie „Mise en Place“ vorgestellt, was aus dem Französischen übersetzt „Bereitstellung“ bedeutet. Zentral für dieses Vorgehen sind die Vorarbeit und die effiziente Anordnung der Zutaten. Das beschleunigt das Kochen.
„Die Gastronomie ist für die Region Marburg-Biedenkopf sehr wichtig“, so Leiter des Büros für Innovation und Qualifizierung Dr. Frank Hüttemann. Zusammen mit allen beteiligten Projektunterstützer*innen freute er sich über den großen Zuspruch dieser Veranstaltung. „Solche Veranstaltungen sind wichtig, um dem auch in unserem Landkreis vorhandenen Fachkräftemangel in der Gastronomie und Hotellerie entgegenzuwirken“, erläuterte Hüttemann.
Verschiedene Angebote stehen Gastronomie Interessenten zur Verfügung. Einige beteiligte Betriebe bieten zukünftig Betriebsbesuche, Schnuppertage oder Praktika an.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf