Zwei neue Elektrobusse haben die Stadtwerke Marburg (SWM) Mitte Juli in Dienst gestellt. Ebenso wie die beiden bisherigen Elektrobusse stammen sie vom italienischen Hersteller Rampini.
Eingesetzt werden die nunmehr vier SWM-Elektrobusse auf den Linien 10 vom Hauptbahnhof zum Schloss, 16 von der Alten Universität über Wehrshausen und Elnhausen nach Dagobertshausen oder Dilschhausen sowie 20 von den Behringwerken zum Aquamar. Wegen der engen Gassen in der Oberstadt und der Spitzkehren am Rotenberg und hinauf zum Landgrafenschloss werden dort besonders kurze und schmale Busse benötigt. Diese Anforderungen erfüllen die beiden bisherigen Elektrobusse der Bauart Rampini E80 ebenso wie die beiden neuen Rampini Elton.
2021 hatten die SWM unter den Betriebsnummern 86 und 96 ihre ersten beiden Batteri-Midibusse des Herstellers Rampini aus Passignano in der Toscana In Dienst gestellt. Diese Rampini E80 werden während der Betriebsruhe im Depot „Am Krekel“ über Kabel und CCS-Combo-Stecker aufgeladen. Am Dienstag (11. Juli) übergab Rampini zwei weitere Elektro-Midibusse an die Stadtwerke Marburg. Bei dieser Gelegenheit sagte Dr. Bernhard Müller, der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Marburg, die beiden bisherigen Wagen hätten sich auf der Linie zum Schloss durch die Oberstadt bestens bewährt, sie seien für diese Linie hervorragend geeignet.
Am Dienstag (11. Juli) übergab Rampini zwei weitere Elektro-Midibusse an die Stadtwerke Marburg. Die Folgebestellung begründeten die SWM mit der Erklärung, dass sich die beiden Vorgänger auf der Linie zum Schloss bestens bewährt hätten. WDie beiden neuen Rampini tragen die Typenbezeichnung „Eltron“ und die Betriebsnummern 117 und 118.
Auch die Nachfolger des E80 sind 8 Meter lang und 2,20 Meter breit. Ihre Höhe beträgt 3,52 Meter. Größer dürften sie angesichts der Enge der historischen Oberstadt auch nicht sein.
Rückspiegel sucht man an den neuen Rampini vergebens; stattdessen gewähren „Mirror-Eye-Cameras“ den Blick nach hinten. Auf der Fahrt durch die Oberstadt zeigte sich, dass herkömmliche Rückspiegel auch mehr als einmal „abrasiert“ worden wären. Zudem bieten Mirror-Eye-Cameras einen größeren Bildausschnitt und mithin einen besseren Blick hinter den Bus als herkömmliche Spiegel.
Die neuen Minibusse erreichen mit ihrem US-amerikanischen Elektromotor eine Höchstgeschwindigkeit von 75 Kilometern pro Stunde. Beim Bremsen wird Energie in die Batterie zurückgespeist. Die Motorleistung erreicht bis zu 235 Kilowatt.
Nachgeladen werden auch die neuen Midibusse über Kabel auf dem Betriebshof. Für die Zukunft soll das jedoch über einen Pantographen auf dem Dach der Busse geschehen, wo sich auch die Batterien befinden. Das Projekt eines Batterie-Oberleitungsbusses (BOB) wird angesichts des rasanten Fortschritts der Batterie- und Ladetechnik inzwischen auch kontrovers diskutiert.
In jedem Fall soll die Busflotte der SWM aber in den kommenden Jahren elektrifiziert werden. Die älteren Stadtbusse sollen dann nur noch als Schulbusse oder Reserve dienen. Allerdings wird sich die Busflotte der SWM dadurch deutlich vergrößern.
Darum könnte das Betriebsgelände Am Krekel künftig möglicherweise zu klein werden für den Fuhrpark der SWM. So wird neben einer Erweiterung auch über ein Ausweichgelände nachgedacht. Das dergleichen im engen Tal zwischen Schlossberg und Weinberg einerseits sowie Richtsberg und Lahnbberge auf der anderen Seite schwer zu finden sein dürfte, ist klar.
* Franz-Josef Hanke