Drei Affen: Ignoranz gefährdet Gesundheit und Leben

Die Bundesregierung besteht aus drei Parteien. Mitunter verhalten sie sich wie die sprichwörtlichen drei Affen.
Der eine Affe hält sich die Augen zu, der zweite die Ohren und der dritte den Mund. Sie wollen nichts sehen, nichts hören und nichts sagen. Das ist ein uraltes Bild selbstgewählter Ignoranz.
Ebenso wie diese drei Affen erhalten sich auch die drei Parteien der Ampel-Koalition in Berlin: Statt entschiedene Schritte gegen den gefährlich fortschreitenden Klimawandel zu unternehmen, verzetteln sie ich in faulen Kompromissen mit unzureichenden Lösungsschrittchen. Das – durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) erzwungene –
„Klimaschutzgesetz“ haben sie der FDP auf dem Altar der unbeschränkten Raserei auf Autobahnen bereits geopfert.
Nicht mehr jedes einzelne Ressort machen sie künftig verantwortlich für die nötigen Einsparungen am CO2-Ausstoß, sondern eine menschenverachtende Poker-Runde am Kabinettstisch in Berlin. Nicht einmal das kostenfreie Tempolimit auf Autobahnen wollte die Porsche-Partei der Bevölkerung der Bundesrepublik zugestehen. Raserei auf Kosten der Gesundheit und des Lebens der Allgemeinheit bleibt weiterhin Wesensbestandteil der neoliberalen Ideologie des Verkehrsministers Volker Wissing.
Mehr als 8.000 Menschen sind im Jahr 2022 an den Folgen des Klimawandels gestorben. 184 Todesopfer hat in der Nacht vom 14. zum 15. Juli 2021 allein die Flutwelle in der Ahr, der Erft und anderen Flüssen gefordert.
Rein statistisch sind 2022 im Marburger ‚Stadtgebiet acht Menschen an den Folgen von Hitze gestorben. 2023 könnten es deutlich mehr werden. Starkregen und langanhaltende Hitze lösen einander ab in diesem Sommer, der Marburg bereits mehrmals Temperaturen über 30 Grad Celsius verschafft hat.
Angesichts dieser Gefahr, die bereits eingetreten ist, kann Marburg sich glücklich schätzen, dass sein Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies mitgelaufen ist bei der Demonstration der „Letzten Generation“ am Mittwoch (30. Mai). Nötig ist nun aber auch, dass er gemeinsam mit allen anderen Verantwortlichen jede geeignete Möglichkeit ausschöpft, die die Folgen des Klimawandels lindern kann. Gleiches gilt vor Allem aber auch für die Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene, die Besonnenheit und Weitsicht beweisen müssen und neoliberale Ideologen nicht mehr weiter nachäffen dürfen.

* Franz-Josef Hanke

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