Der internationale Kongress für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik findet vom Montag (31. Juli) bis Freitag (4. August) in Marburg statt. Ausrichterin ist die Deutsche Blindenstudienanstalt (BliStA).
Der 37. Kongress des Verbands für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS) ist eine internationale Plattform des Blinden- und Sehbehindertenbildungswesens. Unter dem Motto „Leben. Bildung. Partizipation: individuell “ spezifisch – flexibel“ werden nationale und internationale Expert*innen mit und ohne Blindheit und Sehbehinderung eine Woche neue und bewährte pädagogische Konzepte, inklusive Ideen, medizinische Erkenntnisse, technische und digitale Hilfsmittel präsentieren und diskutieren.
Die Deutsche Blindenstudienanstalt (BliStA) darf Gastgeberin für diesen 37. Kongress des Verbands für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik sein. Sie freut sich darauf, jeden Tag zwischen 500 und 700 angemeldete Besucherinnen und Besucher auf und rund um den inklusiven BliStACampus begrüßen zu dürfen!
Zu den Höhepunkten des VBS-Kongresses zählen die Eröffnungsfeier im Erwin-Piscator-Haus (EPH) am Montag (31. Juli) mit dem Behindertenbeauftragten Jürgen Dusel als Vertreter der Bundesregierung, der Hessischen Wissenschaftsministrin Angela Dorn und Bürgermeisterin Nadine Bernshausen sowie einem Vortrag von Dr. Ulrich Heimlich von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) über „Die zweite Dekade der UN-BRK – Quo vadis Sonderpädagogik?“ mit einer Live Audiodeskription von „T-Ohr“ und Musik von Olaf Roth & Cynthia Nikschas. Einen Vortrag zu „Chancen und Herausforderungen bei der barrierefreien Gestaltung digitaler Bildungsmedien für blinde und sehbehinderte Menschen“ hält Prof. Dr. Thomas Kahlisch vom Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen) in Leipzig am Mittwoch (2. Autust). In seinem Vortrag stellt er heraus, wie wichtig vielfältige und qualitativ hochwertige und zugängliche Medien für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung sind, welchen Stellenwert die verschiedenen Medienarten haben und woraus es bei der barrierefreien Gestaltung für Bildungsmedien ankommt.
Den Abschlussvortrag am Freitag (4. August) gestaltet Prof. Dr. Sven Degenhardt von der Universität Hamburg zum Thema „Herausforderung für die Pädagogik bei Beeinträchtigung des Sehens: barrierefreies Lehren und Lernen & Universal Design for Learning in inklusiven Settings“. Erwin Denninghaus präsentiert im Anschluss Hören- und Sehenswertes aus „150 Jahre VBS Kongress-Kultur“. Nach einem Dank an alle Helfer*innen wird die Kongress-Staffel an den nächsten Ausrichter für den Kongress 2028 in Würzburg übergeben.
Eine Übersicht über das vielfältige Programm erhalten Interessierte unter www.vbs2023.de Marburgerinnen und Marburger sind am Montag (31. Juli) um 9:00 Uhr in die Elisabethkirche eingeladen. Der Verband der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik präsentiert meditative Klänge, mitreißende Stimmen, motivierenden Texten und gestaltet eine gemeinsame Kunstaktion!
Die BliStA präsentiert anlässlich des 37. Kongresses für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik einen Experimentalvortrag, der Einblick gibt, wie chemische Prozesse für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung barrierefrei erfahrbar gemacht werden. Dr. Michael Schween und Dr. Tobias Mahnke lassen es dafür krachen! Alle Interessierten sind am Dienstag (1. August) um 18.30 Uhr herzlich ins Chemikum Marburg an der Bahnhofstraße e eingeladen.
Anlässlich des 37. Kongresses für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik präsentiert die BliStA den Gewinnerfilm des Deutschen Hörfilmpreises 2023 „In einem Land, das es nicht mehr gibt“, der für seine herausragende Audiodeskription – die begleitende Hör-Beschreibung für blinde und sehbehinderte Zuschauende – ausgezeichnet wurde. Das deutsche Filmdrama erzählt die Geschichte der jungen Suzie, die im Ostberlin der späten 80er Jahre ihre Jugend zwischen den Gegensätzen von Sozialismus und kulturellem Underground erlebt.
Vor Beginn des Films gibt es eine kurze Einführung wie Kino & Kultur für blinde Menschen barrierefrei zugänglich ist. Wer Interesse hat, in die Audiodeskription hineinzuhören, kann sich vorab die kostenfreie „GRETA-App“ auf sein Smartphone herunterladen und Kopfhörer mitbringen. Alle sind am Donnerstag (3. August) um 20 Uhr im Cineplex Marburg willkommen. Die Kinokarte kostet 7?.
* pm: Deutsche Blindenstudienanstalt Marburg