Flagge für Frieden: Marburg macht mit bei Mayors for Peace

Marburg zeigt Flagge für eine atomwaffenfreie und friedliche Welt. Mehr als 8.250 Städte in 166 Ländern setzen sich ebenso für Frieden ein.

Gemeinsam mit hunderten anderen Städten ein Zeichen setzen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen smöchte die Universitätsstadt Marburg auch in diesem Jahr. Daher hisst die Stadt die Flagge der „Mayors for Peace“ am Samstag (8. Juli).
„Für viele Menschen in Europa ist Krieg seit Februar 2022 wieder viel mehr ins Bewusstsein gerückt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Die Angst vor Massenvernichtungswaffen ist präsenter denn je. Rund 12.500 Atomwaffen bedrohen unser Überleben als Menschheit bis heute.“
Spies ergänzte: „Deswegen ist es auch für uns in Marburg immer wieder wichtig, für unser Engagement für den Frieden einzustehen. Gleichzeitig wollen wir erneut unsere volle Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zeigen.“
Damit ordnete der Oberbürgermeister ein, in welchem Zusammenhang der diesjährige Flaggentag der „Mayors for Peace“ – oder auf Deutsch „Bürgermeister für Frieden“ – am 8. Juli stattfindet. Der Organisation „Mayors for Peace“ gehören mehr als 8.250 Städte in 166 Ländern an. Darunter sind auch 850 Städte in Deutschland.
In diesem Jahr setzen mehr als 500 Städte in Deutschland mit dem Hissen der „Mayors for Peace“-Flagge ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Zugleich bringen sie erneut ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck.
Laut dem Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI reduzierte sich zwar der Bestand an Atomsprengköpfen auf 12.512, aber die Zahl einsatzfähiger Atomwaffen stieg auf schätzungsweise 9.576. Einen deutlichen Zuwachs des nuklearen Arsenals sieht das Institut in China. Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen des nuklearen Bestands stellte SIPRI bei den zwei größten Atommächten Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) fest.
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat zudem auch Folgen für die nukleare Rüstungskontrollpolitik. Bereits Anfang des Jahres wurde der letzte verbliebene bilaterale Vertrag über eine Verringerung von strategischen Waffen von Russland ausgesetzt. Der „New START“-Vertrag von 2011 sah eine Begrenzung der Nukleararsenale Russlands und der USA auf je 800 Trägersysteme sowie 1550 einsatzbereite nukleare Sprengköpfe vor.
Am Flaggentag erinnert das weltweite Netzwerk „Mayors for Peace“ an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen“.

* pm: Stadt Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.