Mehrere Personen haben eine RTW-Besatzung am Samstag (10. Juni) belästigt. Deshalb konnte sie die Versorgung eines nahezu hilflosen Mannes erst fortsetzen, als eine Polizeistreife eintraf.
Der Einsatz fand gegen 21.40 Uhr in der Werderstraße statt. Während der stark alkoholisierte Mann im Rettungswagen lag, kamen mehrere Bekannte des 38-jährigen Mannes zum RTW und störten die laufenden Maßnahmen. Die ebenfalls im RTW stehende Polizeistreife schloss daraufhin die Türen, was von außen mit Tritten oder Schlägen gegen den RTW und lautem Geschrei einer 23-jährigen Marburgerin quittiert wurde.
Bei einer anschließenden Kontrolle weigerte sie sich, ihre Personalien anzugeben und versuchte, wegzugehen. Das verhinderten die Polizeibeamten, wogegen sich die Frau wehrte.
Zwei weitere Personen versuchten nun, die Maßnahmen rund um die 23-jährige Frau zu stoppen oder zumindest zu stören. Mit gezogenem Pfefferspray hielten die zwei Beamten die beiden auf Abstand und schoben sie weiter von sich weg. Dadurch stürzten der 52-jährige Mann und die 53-jährige Frau, wobei auch die Alkoholisierung des Mannes und gesundheitliche Probleme der Frau eine Rolle gespielt haben dürften.
Lediglich die 53-jährige Frau verletzte sich dabei leicht, nach Eintreffen weiterer Polizeibeamter erhielten beide einen Platzverweis.
Die 23-jährige Frau versuchte währenddessen, sich aus der Fixierung zu lösen. Sie schrie herum und beleidigte eine Beamtin. Mit leichten Verletzungen kam die 23-jährige Frau schlussendlich mit zur Polizeistation.
Ihr Atemalkoholwert lag bei 0,9 Promille, auf Anordnung der Staatsanwaltschaft führte ein Arzt eine Blutentnahme durch. Anschließend entließen die Beamten sie und fertigten entsprechende Anzeigen.
Die Polizisten blieben alle unverletzt. An dem Rettungswagen entstand kein Schaden.
Den 38-jährigen Patienten im RTW brachten die Beamten nach der medizinischen Behandlung ebenfalls auf die Polizeistation. Sein Aufenthalt in den Gewahrsamszellen währte jedoch nur kurz, bevor er aufgrund eines offenen Haftbefehls in eine Justizvollzugsanstalt (JVA) kam.
* pm: Polizei Marburg