Blaue Linse: Ausstellung mit Klangwelten auf Fotos

Die „Blaue Linse Marburg“ zeigt „Klangwelten“. Die Ausstellung im Rathaus wird am Dienstag (23. Mai) eröffnet.
Der Zusammenschluss für gestaltende Fotografie widmet seine Ausstellung „Klangwelten“ seinem plötzlich verstorbenen Mitglied Friedemann Korflür ?. „Die Betroffenheit ist sehr groß; und es fällt uns schwer, mit den Ausstellungsvorbereitungen weiterzumachen“ erklärte die Fotografin Heike Heuser von der „Blauen Linse Marburg“. „Seine – von ihm bereits fertiggestellte – Serie wird zu sehen sein, was sicher auch in seinem Sinn gewesen wäre.“
Ein breites Spektrum an „Bildtönen“ findet sich in den „Klangwelten“ der Blauen Linse. Peter Beltz zeigt in seiner Bilderserie eine der ersten Methoden, Schall aufzuzeichnen und so jedem die Möglichkeit zu geben, seine eigenen Klangwelten zu erschaffen. Das ist die Schallplatte.
Zurück zu den Quellen der Entstehung von Klang blickt Armin Bender, vom Klangwald über Eindrücke beim Cellobau in der Werkstatt von Urs Mächler bis hin zum Schwingen der Saiten eines neu erschaffenen Instruments. Wenn Orgelklang den Raum ausfüllt und Glockengeläut sich vom Turm herab in die Welt ausbreitet, dann ist Kirche nicht nur für Erhart Dettmering eine wunderbare Klangwelt, die in seinen Bildern sichtbar wird. Andrea Freisberg erlebt eine wunderbare Klangperformance der Waldphilosophin Samya Bascha-Döringer durch das Auge ihrer Kamera.
Heike Heuser spürt dem Klang des bewegten Wassers in der Natur an unterschiedlichen Orten nach. Was für Klänge die Betrachter mit „ihren Augen hören“, wird dabei von individuellen Erfahrungen beeinflusst.
In verschiedenen Klangräumen hat Thomas Kämpchen den dort entstandenen unterschiedlichen Tönen und Klängen nachgespürt. Er nimmt den Betrachter mit zu den Orten seiner Klangerlebnisse. Reinhard Keller zeigt in seiner Serie „sacre“ Bilder zur Aufführung des Balletts von Igor Strawinsky und damit eben bildgewordene Klangwelten.
„Do – Re – Mi – Fa – So – La – Ti – Do“: Friedemann Korflür ? testet seine eigene Stimme so ungeübt, diese Oktave auch aus ihm herauskommt, sie ist Teil seiner inneren und äußeren Klangwelt.
Klingelschilder an Hauseingängen. Klingel, Schelle, Geläut geht von diesen Objekten aus und bilden die Klangwelten von Gudrun Niessner-Wild. Susanne Saker hat sich in einem Tonstudio den Akustikschaum, der dafür sorgt, dass guter Klang entstehen kann, etwas näher angeschaut
In seiner Serie „Resonanzkörper“ lebt Chris Schmetz seine Liebe zur Musik. Edgar Zieser präsentiert zwei Tableaus von – im Februar entstandenen –
Aufnahmen aus de#m Tschad: In ‚Heavy Metal‘ ruft Militärschrott den Schlachtenlärm in einer eher stillen Wüstenlandschaft hervor. Der idyllische Klangraum einer Savanne wird in ‚Aufruhr‘ jäh von höllischem Gebrüll und Geschrei widerstreitender Gruppen von Pavianen durchbrochen.
Die Ausstellung wird am Dienstag (23. Mai) um 19 Uhr im Rathaus eröffnet Die Einführung geben Cornelia und Andreas Fiebig, die sich praktisch und theoretisch bestens in der Welt der Klänge auskennen.
Die Ausstellung ist von Dienstag (23. Mai) bis Sonntag (18. Juni) im Großen Saal im Erdgeschoss des Rathauses zu sehen. Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12.30 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr.

* pm: Blaue Linse Marburg

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