Schadensvermeidung an Lenker: Frühjahrsauftakt mit Fahrtraining für Motorräder

Ein Fahrtraining mit dem Motorrad hat am Samstag (15. April) im Landkreis stattgefunden. Eingeladen dazu hatte der regionale Verkehrsdienst der Polizei.
„Das ist erlebte und gefühlte Prävention“, sagte Polizeipräsident Bernd Paul, der selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer ist. „Wie kann man sich sonst nach der Winterpause besser als unter der Anleitung von Profis mit praktischen Fahrübungen und der Auffrischung von theoretischem Wissen auf die neue Saison vorbereiten?“ Der Gießßener Polizeipräsident stellte die Wichtigkeit eines solchen Fahr-
und Sicherheitstrainings – insbesondere nach längerer Pause – heraus. Zudem drückte er seinen Dank allen Kooperationspartnern aus, die es ermöglicht haben.
Drei Gruppen aus jeweils 10 bis 12 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern mit völlig unterschiedlichen Erfahrungen und Krädern erlebten am Samstag (15. April) das – etwa sechs Stunden dauernde – dreigeteilte Fahr- und Sicherheitstraining der Kooperationspartner Polizeipräsidium Mittelhessen, SW-Motech, Johanniter-Unfall-Hilfe und Marburger Fahrschulen Meine Fahrschule und Fahrschule Geißler. Thorsten Samsa vom Regionalen Verkehrsdienst Marburg-Biedenkopf übernahm die Auffrischung der Theorie, in der es um das richtige Brems- und Ausweichverhalten, um sauberes und sicheres Fahren durch Kurven und auch um das stabile Langsamfahren ging. „Als obersten Grundsatz muss man sich immer merken: Wo ich hinschaue, da fahre ich auch hin“, sagte Samsa.
Bevor er ins Detail ging, wies er auf die besonderen Gefahren als Zweiradfahrer hin. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die fehlende Knautschzone, auf die besonderen Fahrdynamiken und die Notwendigkeit der eigenen Schutzausrüstung, wobei er speziell die Sicherheit einer lebensrettenden Airbagweste hervorhob.
Wie stabilisiere ich mich beim langsamen Fahren? Wie fahre ich sauber und sicher durch die Kurve? Welche Blicktechnik ist dazu nötig?
Wo verläuft sie und wie fahre ich auf der Ideallinie durch eine Kurve? Wann bremse ich und wann und wo beschleunige ich? Wie lenke ich eigentlich das Krad in die Kurve?
Wie bremse ich eigentlich richtig? Was muss ich bei einer Vollbremsung beachten? Wohin geht der Blick beim Bremsen?
Nach diesem theoretischen Teil ging es zur Umsetzung mit praktischen Übungen. Die Fahrtrainer- und lehrer der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HÖMS) und des Polizeipräsidiums Mittelhessen sowie die Fahrlehrer der beiden Fahrschulen begleiteten die Teilnehmenden durch die verschiedenen Parcours und gaben hilfreiche Tipps. Jeder Teilnehmer konnte aus dem Stand losfahren und langsam sofort nach links und rechts abbiegen, in Schrittgeschwindigkeit fahren, Kreise langsam links- und rechtsherum fahren, in immer engeren Halbkreisen wenden, eine „8“ in beide Richtungen fahren, einen Slalom langsam und zügig absolvieren und schließlich noch aus 30, 50 und 70 Kilometern pro Stunde voll bremsen.
Den Abschluss bildete eine knapp 80 Kilometer lange Ausfahrt über kurvenreiche Strecken letztlich bis nach Rosenthal und zurück. Dabei begleitete jeweils ein vorausfahrender Polizeikradfahrer zwei Teilnehmer und gab so die Ideallinie vor.
Trotz des Regenwetters waren die Rückmeldungen der Teilnehmer durchweg positiv. Die Biker fanden das Training kurzweilig, hilfreich, praktisch und genau zur rechten Zeit.

* pm: Polizei Marburg

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