Gerhard Bökel liest am Mittwoch (8. Februar) aus seinem Buch „Bordeaux und die Aquitaine im Zweiten Weltkrieg“. Darin geht es auch um den Marburger Juristen Prof. Dr. Erich Schwinge.
Zur Lesung und Diskussion von Gerhard Bökels Veröffentlichung „Bordeaux und die Aquitaine im Zweiten Weltkrieg“ lädt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies gemeinsam mit dem Fachbereich Rechtswissenschaften der Philipps-Universität und demInternationalen Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse (ICWC) für Mittwoch (8. Februar) ab 18 Uhr in den Historischen Saal des Rathauses am Markt ein. Nach einer Begrüßung von Oberbürgermeister Spies diskutieren im Anschluss an die Lesung Dekan Prof. Dr. Constantin Willems sowie Prodekanin Prof. Dr. Stefanie Bock vom Fachbereich Rechtswissenschaften mit Autor und Gästen.
Bökel schildert in seinem kürzlich veröffentlichten Buch unter anderem zahlreiche bundesdeutsche Nachkriegskarrieren von Akteuren und Tätern. Darunter fällt die des langjährigen Marburger Jura-Dekans und Universitätsrektors Erich Schwinge. Insbesondere beschäftigt sich Bökel mit einem Doktoranden Erich Schwinges, dem hessischen Richter Hans Luther.
Als Polizeikommandant war er maßgeblich für die Massenerschießung von Geiseln und die Deportation von Juden und Jüdinnen verantwortlich. Luther analysierte und beschrieb in seiner Marburger Dissertation das Wirken des Polizeikommandanten – ohne zu erwähnen, dass es sich um ihn selbst handelte.
Seine Thesen wurden von seinem Doktorvater Schwinge bis zu seinem Tod Mitte der 90er-Jahre weiterverbreitet. Anhand von bisher unveröffentlichten Dokumenten schildert der Autor diese und weitere Kriegsereignisse.
* pm: Stadt Marburg