Volkskrankheit: 149.350 Euro für Alzheimer-Forschung

Die Struktur von Nervenzellen als therapeutisches Angriffsziel bei der Alzheimer-Krankheit erforscht ein Projekt an der Philipps-Universität. Es wird mit 149.350 Euro gefördert.
Die Projektleitung hat Prof. Dr. Marco Rust vom Institut für Physiologische Chemie an der Philipps-Universität inne. Vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2025 erhält er die Fördersumme von 149.3500 Euro.
Damit die Kommunikation zwischen den Nervenzellen funktioniert, muss die Zellstruktur gesund sein. Die Zellstruktur besteht aus einem Netzwerk verschiedener Proteine und heißt „Zytoskelett“. Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es zu Kommunikationsstörungen zwischen Nervenzellen, die man noch nicht komplett versteht.
Rust konnte bereits zeigen, dass das Protein „Cofilin1“ die Zellstruktur von Nervenzellen reguliert und somit eine wichtige Rolle für die Kommunikation zwischen den Nervenzellen spielt und essentiell wichtig für Lernen und Gedächtnis ist. Außerdem konnte eine gestörte Wechselwirkung zwischen Cofilin1 und anderen Proteinen gezeigt und in Verbindung mit der Alzheimer-Krankheit gebracht werden.
Rust hat das Protein CAIP zusammen mit seiner Kooperationspartnerin Prof. Dr. Elena Marcello von der Universität Mailand entwickelt. Es zeigte sich, dass CAIP in einem Alzheimer-Mausmodell diese gestörte Protein-Wechselwirkung und sogar die kognitiven Defizite aufhebt. Nun werden in diesem Projekt die zellulären Vorgänge genauer untersucht und den Nutzen von CAIP als neue Therapie bei der Alzheimer-Krankheit analysiert.
Rust und seine Mitarbeitenden werden die Protein-Wechselwirkungen mit Hilfe eines Alzheimer-Mausmodells unter die Lupe nehmen. Sie werden sich die Effekte nach Injektion des Proteins CAIP auf diese Wechselwirkung anschauen. Dazu werden Hirnproben entnommen und isolierte Nervenzellen unter dem Mikroskop angeschaut.
Das Ziel ist, die gestörte Protein-Wechselwirkung um Cofilin1 in der Zellstruktur besser zu verstehen. Außerdem soll das Protein CAIP als neue Therapie-Option für die Alzheimer-Krankheit etabliert werden. Die Hoffnung dabei ist, dass CAIP die Störung der Protein-Wechselwirkung aufhebt und sich somit positiv auf kognitive Defizite auswirkt.

* pm: Philipps-Universität Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.