Die asiatische Küche entspricht nicht gerade meiner bevorzugten Geschmacksrichtung. Eine ausnahme bildet dabei jedoch das Restaurant „Tandoori“.
Dieses indische Restaurant befindet sich im Haus „Biegenstraße 23“. Die Speisen werden dort in einem traditionellen Ofen zubereitet, der „Tandoori“ heißt. Dieser Ofen hat dem Restaurant auch seinen Namen gegeben.
Eine Weile hatte ich gezögert, bevor ich mich zum ersten Mal ins „Tandoori“ traute. Den Ausschlag gegeben dafür, dass ich meine Hemmung überwandt, hatte der Marburger Psychologe Prof. Dr. Hans schauer. Er hatte vorgeschlagen, das traditionelle Neujahrsessen der Humanistischen Union (HU) doch einmal im „Tandoori“ abzuhalten.
Irgendwann anfang der 2000er Jahre folgte die HU Marburg seiner Empfehlung. Von meinem ersten Besuch an hat das „Tandoori“ mich überzeugt. Immer wieder mal ging ich mit den Aktiven der HU oder mit Freundinnnen und Freunden dorthin.
Das Lokal betritt man über Stufen. Gegenüber der Tür befindet sich die Theke. Vom Eingang aus wendet man sich nach rechts in den Gastraum.
Am Fenster zur Biegenstraße stehen kleine Tische und Stühle. Hinten am Ende des Raums erreicht man über wenige weitere Stufen den größten Tisch, an dem sich die HU nicht nur einmal getroffen hat. Die Tische sind mit Tischdecken aus Stoff belegt, was zu einer seriösen bis beinahe feierlichen Atmosphäre beiträgt.
Das Essen wird in Schüsseln auf elektrischen Wärmeplatten postiert. Die Gäste können es sich dann herausnehmen und auf den Teller tun. Fleischgerichte und Geflügel gibt es nicht nur in scharfen Geschmacksrichtungen, sondern auch mit milderen und sehr wohlschmeckenden Soßen.
All das hat mich letztlich vom „Tandoori“ überzeugt. In Marburg ist es das einzige indische Restaurant, das ich bisher gern und mit Genuss besucht habe. Dort habe ich mit meiner Ehefrau Erdmuthe Sturz genauso gespeist wie später mit anderen lieben Menschen.
Meine Vorliebe für dieses indische Restaurant speist sich jedoch auch aus unangenehmen sowie ambivalenten Erfahrungen mit anderen asiatischen Restaurants. Insbesondere die chinesischen Restaurants mit ihrer starken Hinwendung zu dem Geschmacksverstärker „Glutamat“ haben bei mir eine Abneigung ausgelöst, die auch durch die dort oft verwendeten Pilze und mitunter scharfe Soßen verstärkt wurde. Das „Tandoori“ an der Biegenstraße zählt für mich jedoch zu den positiven Beispielen guter indischer Küche und amit auch zu den legendären Lokalen in Marburg.
* Franz-Josef Hanke
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