Einen Neustart der Lokschuppen-Ausschreibung haben Die Grünen am Dienstag (19. September) gefordert. Das Verfahren um Verkauf und Sanierung des Ringokschuppens habe in der Stadtgesellschaft für großen Diskussionsbedarf gesorgt.
„Spätestens, seitdem sich die beiden – durch ein Beteiligungsverfahren ausgewählten – Bieter Christmann & Pfeiffer sowie Schneider Optik und ChristusTreff unter nicht gänzlich nachvollziehbaren Umständen zusammengeschlossen und ein gemeinsames Angebot abgegeben haben, ist das gesamte Verfahren gescheitert und so nicht mehr aufrechtzuerhalten“, erklärte der Grünen-Vorstandssprecher Christian Schmidt. „Wir fordern die Stadtverordnetenvorsteherin auf, unverzüglich eine Bürgerinnenversammlung einzuberufen, um alle Fragen und Kritikpunkte der Anrainer und der gesamten Stadtöffentlichkeit zu klären.“
Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen bereits zur Behandlung in der nächsten Stadtverordnetensitzung eingereicht. Darüber hinaus fordern Die Grünen einen kompletten Neustart des gesamten Verkaufs- und Beteiligungsverfahrens inklusive einer Einbeziehung der Marburger Bürger und der Anrainer, um allen Kaufinteressierten die Möglichkeit zu geben, zu den gleichen Chancen und Voraussetzungen Angebote abgeben zu können und um eine – der Sache unwürdige – Klage vor dem Verwaltungsgericht zu vermeiden.
„Die historische und kulturelle Bedeutung des Lokschuppens und seiner Nutzung für Marburg erfordern einen Neustart“, konkretisierte Schmidt seine Vorstellungen. „Das Durchpeitschen des vorgelegten Entwurfs ist der denkbar falscheste Weg.“
Die Grünen kritisierten darüber hinaus SPD und CDU für ihre Weigerung, einen Neustart des Verfahrens auch nur in Erwägung zu ziehen. Das habe nicht zuletzt auch der Umgang mit dem Thema und der – von Grünen und Linken geäußerten – Kritik in der Stadtverordnetensitzung am Freitag (30. Juni) gezeigt. Begrüdet hatte der Magistrat seine Haltung allerdings mit der Dringlichkeit, den Verfall des maroden Gebäudes unverzüglich zu stoppen.
„Der Umgang der Großen Koalition mit dem Thema und allen Akteurinnen ist nichts anderes als eine Bankrotterklärung für das Beteiligungsverfahren und der Bedeutung des Lokschuppens unwürdig“, kritisierte Grünen-Vorstandssprecher Schmidt abschließend. „Bürgerinnenbeteiligung erscheint auch dem Oberbürgermeister nur dann wichtig zu sein, wenn es ihm nützt.
* pm: Bündnis 90/Die Grünen Marburg