Der Landkreis setzt Energiesparmaßnahmen in seinen Liegenschaften um. Dazu zählt die Sperrung der Duschen in Sporthallen.
Um Energie in seinen Kreis-Liegenschaften zu sparen, erarbeitet der Landkreis Marburg-Biedenkopf ein vielfältiges Paket mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen und setzt sie auch um. Darunter ist die Umrüstung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung und das Abschalten der Außenbeleuchtung an Kreisgebäuden.
Ab Montag (5. September) sperrt der Kreis zudem alle Duschen in seinen 43 kreiseigenen Sporthallen. Diese Maßnahme ist erforderlich, um das gesetzte Ziel zu erreichen, den Energieverbrauch in Kreis-Liegenschaften insgesamt um mindestens 15 Prozent zu reduzieren.
Die Folgen des Ukraine-Kriegs haben erhebliche Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit mit Energie – vor allem Gas und Strom – in Europa und somit auch in Deutschland. „Ziel muss es sein, eine mögliche Energiekrise als Folge des Krieges in der Ukraine abzuwenden“, betonten Landrat Jens Womelsdorf und der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. „Die Energiesparmaßnahmen bringen natürlich auch Einschränkungen mit sich. Deshalb können wir diese Aufgabe nur mit der Hilfe und Solidarität der Bürgerinnen und Bürger gemeinsam bewältigen.“
Die Schulen und Vereine, die von der Sperrung der Duschen in den Sporthallen betroffen sind, hat der Kreis bereits über diese Regelung informiert. Die Sperrung der Duschen in den kreiseigenen Sporthallen ist dabei nur ein Schritt auf dem Weg des Kreises, kurz- und langfristig Energie einzusparen. Der Verwaltungsstab des Kreises tagt regelmäßig, um weitere Maßnahmen zur erörtern und die Umsetzung zu koordinieren.
Eine Arbeitsgruppe ist gerade dabei, weitere Einsparmöglichkeiten in Liegenschaften des Kreises – darunter auch den Verwaltungsgebäuden – zu identifizieren.Dafür prüft die Arbeitsgruppe derzeit, welche Maßnahmen kurzfristig greifen und setzt sie konkret um.
Außerdem prüft sie, elche mittel- sowie langfristigen Maßnahmen notwendig sein werden. Erörtert und geprüft wird beispielsweise auch, wie in den Verwaltungsgebäuden weiter Heizkosten gespart werden können.
Um schon vor der anstehenden Heizperiode Energie einzusparen, hat der Landkreis zudem die Außenbeleuchtung an seinen Liegenschaften abgeschaltet, sofern das technisch möglich ist und die Beleuchtung nicht für die Sicherheit relevant ist. Mittelfristig wird der Kreis die Beleuchtung in seinen Verwaltungsliegenschaften zudem kontinuierlich weiter auf moderne und energieeffizientere LED-Beleuchtung umstellen. Auch im Rahmen seines Investitionsprogramms an Schulgebäuden berücksichtigt der Kreis bereits den Einbau von LED-Beleuchtung.
Kurzfristig wird der Kreis zudem in seinen Verwaltungsgebäuden Bewegungsmelder zur Lichtsteuerung in Fluren, Treppenhäusern, Teeküchen, Besprechungsräumen und Toiletten installieren. Das Licht geht also nur dann an, wenn Personen die beleuchteten Gänge und Zimmer nutzen.
Zudem überprüft und justiert der Landkreis seine Heizungsanlagen unter anderem durch hydraulische Abgleiche, um weiter Energie in seinen Verwaltungsgebäuden zu sparen. In Schulräumen, die ausreichend per Fenster gelüftet werden können, wird der Kreis ab dem neuen Schuljahr bis zum Beginn der Heizperiode zudem die Lüftungsanlagen sowie Luftreiniger abstellen.
Der Landkreis ist in Sachen Energieeinsparung bereits seit Längerem tätig: Maßnahmen zur Energieeinsparung und Umstellung auf den Energieträger „Erneuerbare Energien“ gehören schon seit Jahren zur ständigen Aufgabe der Kreisverwaltung. Um die vom Kreistag beschlossenen Klimaschutzziele zu erreichen, wird an einem Umstieg von fossilen Energieträgern wie Erdgas auf erneuerbare Energieträger gearbeitet.
Bereits 35 Schulstandorte hat der Kreis bisher auf Fern- beziehungsweise Nahwärmeversorgung umgestellt. Zum Beispiel geschieht das derzeit den größten Schulstandort in Kirchhain, wo die Alfred-Wegener-Gesamtschule und die Beruflichen Schulen ab der neuen Heizperiode mit Wärme aus der Biomasseanlage in Kirchhain-Stausebach versorgt werden. Allein durch diese Maßnahme werden künftig jährlich ungefähr 3,1 Millionen Kilowattstunden an Gas und somit 600 Tonnen CO2 eingespart.
Auch die Installation von Photovoltaik-Anlagen nimmt eine immer größere Rolle an Liegenschaften des Kreises ein. Sie erfolgt beispielsweise im Rahmen der Schulsanierungen und an Verwaltungsgebäuden. Zudem fördert der Kreis die Installation solcher Sonnenkraftanlagen auch für Privatpersonen und Vereine mit einer Solardachkampagne in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Marburg-Biedenkopf (SKMB).
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf