Ein „Klimazeugnis“ haben die „Parents for Future“ der Stadt Marburg für 2022 ausgestellt. Es ist nicht gerade gut ausgefallen.
Im Sommer 2019 hat die Stadt Marburg den sogenannten „Klimanotstand“ ausgerufen. Gleichzeitig setzte sie sich ein sehr ambitioniertes Klimaschutzziel: Bis zum Jahr 2030 möchte sie „Klimaneutralität“ erreichen.
Ein Jahr später wurde unter Bürgerbeteiligung ein umfangreicher Klima-Aktionsplan erstellt. Die „Parents for Future Marburg“ befragten im Juli 2022 in der Marburger Oberstadt insgesamt 123 ausgewählte Marburger Bürgerinnen und Bürger, wie sie die klimabezogenen Aktivitäten und Fortschritte der Marburger Bemühungen zur Klimaneutralität bis 2030 bewerten. Die Antworten fassten die Parents in einem Zeugnis für die Stadtverordneten und den Magistrat zusammen.
Dieses Zeugnis überreichten die „Parents for Future“ den benoteten vor der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (StVV) am Freitag (22. Juli). Das Gesamtergebnis fiel recht mager aus: Stadtverordnete und Magistrat erhielten die Schulnoten 4 bis 5.
Diese Noten stellen eine öffentliche Rückmeldung dar, sie spiegeln die klimapolitischen Wahrnehmungen der befragten Marburger Bevölkerung wieder, aber sie geben keinen unmittelbaren Aufschluss über die in Marburg bisher geleistete Arbeit auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2030.
„Das Klimazeugnis sollte vor allem klimapolitischer Ansporn für die verbleibenden acht Jahre sein“, erklärte dazu Michael Plappert von Parents for Future Marburg. „Mehr und radikalere Anstrengungen sind aus unserer Sicht nötig, um die hochgesteckten Klimaziele zu erreichen und die Bürger*innen dabei viel umfassender als bisher miteinzubinden.“
* pm: Parents for Future Marburg