Der Innovationsradar der EU nimmt das „SciFiMed“-Projekt auf. Das Forschungsprojekt zielt auf die Entwicklung eines Biosensors zur Diagnose und Therapie gravierender Krankheiten.
Die Europäische Kommission hat das „SciFiMed“-Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Diana Pauly vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität analysiert und als exzellentes wissenschaftliches Projekt in den EU Innovationsradar aufgenommen. Der Innovationsradar ist eine Initiative der Europäischen Kommission zur Identifizierung von Innovationen und Innovator*innen mit hohem Potenzial in EU-finanzierten Forschungs- und Innovationsprojekten. Sein Ziel ist, allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, die Ergebnisse der EU-Innovationsförderung zu entdecken und Innovator*innen ausfindig zu machen.
Ein besserer Zugang zu diesen Informationen soll die Entwicklung eines dynamischen Ökosystems aus Gründungszentren, Unternehmer*innen, Finanzierungsagenturen und Investor*innen fördern, was dazu beitragen kann, EU-finanzierte Innovationen schneller auf den Markt zu bringen. Eines der Ziele des „SciFiMed“-Projekts ist die Entwicklung eines Biosensors, der direkt am Krankenbett beziehungsweise in Praxen genutzt werden kann, um gravierende Krankheiten zu diagnostizieren und zu therapieren. Dabei handelt es sich um Erkrankungen, die mit einer Deregulierung des Immunsystems assoziiert sind. Dazu zählen beispielsweise degenerative Augenerkrankungen, chronische Nierenleiden oder bakterielle Infektionen.
Mit Hilfe des Biosensors können sie schneller entdeckt und besser behandelt werden. Derzeit werden rund 190 Therapievarianten in mehr als 870 klinischen Studien untersucht, die alle auf die Fehlregulation dieses immunologischen Signalwegs zielen. Über 2 Millionen Menschen nehmen an diesen Studien teil.
Allerdings fehlt noch eine schnelle, kostengünstige und umfassende Diagnostik der pathologischen Mechanismen, was die bahnbrechende neue „SciFiMed“-Biosensortechnologie noch wichtiger und notwendiger macht. Die drei „SciFiMed“-Partner (Universität Regensburg, Sanquin NL, Microcoat GmbH) sind dabei für die Entwicklung der Innovation „Point of care biosensor to improve diagnostics of diseases associated with a dysregulation of the immune system“ federführend verantwortlich.
Insgesamt sind an dem Forschungsprojekt, das von der Philipps-Universität koordiniert wird, die Universität Regensburg, die Complutense Universität Madrid, die Eötvös Loránd Universität in Budapest, das University Medical Center Groningen, die Gesundheitseinrichtung Sanquin in den Niederlanden sowie die Biotechnologieunternehmen Hycult Biotech und Microcoat Biotechnologie GmbH beteiligt. Das internationale und interdisziplinäre Team arbeitet nicht nur daran, die immunologische Forschung voranzubringen, sondern verfolgt darüber hinaus das Ziel, neue Behandlungsmöglichkeiten und neuartige Ansätze für die Arzneimittelentwicklung zu ermöglichen. Dieses Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizont 2020“ der Europäischen Union (EU) unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 899163 finanziert.
* pm: Philipps-Universität Marburg