Telefontäuschungen: Angeblicher Kundenberater wollte ran ans ‚Geld

Betroffen von einem weiteren Betrugsversuch war ein 69 Jahre alter Senior aus dem Hinterland. Da der Mann aber richtig reagierte, blieb der Betrüger erfolglos.
Die Masche zeigt, wie gerissen und flexibel die Betrüger vorgehen. Der Anruf eines „Thomas Steinauer“ erfolgte am Freitag (24. Juni). Der Anrufer gab sich als persönlicher Kundenberater einer Sparkasse aus.
Im Display des Telefons des Seniors erschien auch tatsächlich die ihm bekannte Rufnummer seines Geldinstituts. Der Anrufer „berichtete“ von mehreren Transaktionen vom Girokonto, die allerdings das Überweisungslimit überstiegen und daher der besonderen Bestätigung bedürften. Da er selbst keine Überweisungen veranlasst und der auf Nachfrage genannte Empfänger ihm gänzlich unbekannt war, schöpfte der Senior Verdacht und.
Der Angerufene reagierte richtig: Zunächst beendete er unter einem Vorwand das Gespräch. Er legte auf und rief dann seine Bank an.
Dortr klärte sich der offensichtliche Betrugsversuch schnell auf. Solche Überweisungen hatten nie stattgefunden.
Dreisterweise rief der Betrüger später sogar noch einmal an und verlangte den Abschluss des notwendigen Authentifizierungsverfahrens für die Überweisungen via Internet. Dazu gab er die notwendigen „Einwahldaten“ und Anleitungen. Der Betrüger biss bei dem Senioren jedoch auf Granit und blieb erfolglos.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es Betrüger weiterhin unter missbräuchlicher Verwendung der tatsächlich existenten und korrekten Bürorufnummern persönlicher Kundenbetreuer versuchen. Die Polizei nimmt deshalb den Vorfall erneut zum Anlass und warnt vor Betrügern am Telefon.
„Lassen Sie sich nicht durch die Geschichten am Telefon einschüchtern“, warnt Polizeisprecher Martin Ahlich. „Sobald es bei einem unerwarteten Anruf ums Geld geht, legen Sie am besten sofort auf! Rufen Sie selbst unter der Ihnen bekannten Nummer zurück und überprüfen Sie, ob etwas an der Story dran ist!“
Von den im Display angezeigten Telefonnummern sollte man sich nicht täuschen lassen. Tatsächlich könnten Betrüger diese Nummern fälschen und jede Rufnummer erscheinen lassen, die sie möchten. „Drücken Sie daher bitte auch nicht die Rückruftaste, sondern wählen Sie selbst neu“, rät Ahlich abschließend.

* pm: Polizei Marburg

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