Fast 138.000 Überstunden haben die Beschäftigten am UKGM 2021 geleistet. Sie streiken für Beschäftigungssicherung und bessere Arbeitsbedingungen.
Anlässlich des Warnstreiks der Beschäftigten des Universitätsklinikums Gießen-Marburg (UKGM) hat Jan Schalauske am Donnerstag (23. Juni) die Forderung nach einer Rückführung des Klinikums in öffentliches Eigentum wiederholt. Der Marburger Landtagsabgeordnete ist Vorsitzender der Fraktion „Die Linke“ im Hessischen Landtag.
„Die Landesregierung lässt sich von Asklepios erpressen„, kritisierte Schalauske. „Dabei wäre sie gar nicht ohnmächtig. Konkrete Unterstützung der Beschäftigten bedeutet, sich für die Vergesellschaftung des UKGM nach Artikel 15 des Grundgesetzes einzusetzen.“
Mehr als 18.000 Menschen sowie zahlreiche lokale Mitglieder der LINKEN, SPD und Grüne haben eine entsprechende Petition unterstützt. „Wer richtigerweise sagt, dass die Privatisierung unseres Uniklinikums durch eine CDU-geführte Landesregierung ein großer Fehler war, muss diesen gravierenden Fehler jetzt konkret beheben“, forderte Schalauske.
Es sei absurd, dass die Beschäftigten nun gegen Ausgliederungen und Kündigungen streiken müssten, wo stattdessen doch deutlich mehr Personal und massive Investitionen im UKGM gebraucht würden. Die Krankenhausbewegungen für mehr Personal an der Berliner Charité sowie an den sechs Uniliversitätskliken in Nordrhein-Westfalen (NRW) zeigen nach Ansicht von Schalauske auf, wie das gelingen könne. Vor diesem Hintergrund sei es sehr zu begrüßen, wenn die dringend notwenige Entlastungswelle nun auch nach Hessen – am UKGM wie am UKF – überschwappe.
„Die Beschäftigten des UKGM haben allein im Jahr 2021 insgesamt 137.801 Überstunden geleistet, wie aus unserer Kleinen Anfrage hervorgeht“, berichtete Schalauske. „Diese Zahlen belegen, dass es mehr Personal und einen verbindlichen Personalschlüssel braucht. In einem Uniklinikum in öffentlicher Hand geht das besser als mit einem Aktienkonzern, der vor allem auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen schaut. Krankenhäuser gehören nicht an die Finanzmärkte, sondern in öffentliches Eigentum.“
* pm: Die Linke im Hessischen Landtag