Für Vergangenheit: 19 Gesichter erzählen Geschichte

Die Ausstellung „Gesichter erzählen Geschichten“ bietet Einblicke in das Leben von 19 Marburger*innen. Zugleich werden sie in einer neuen Stadtschrift vorgestellt.
Die neue Marburg800-Ausstellung „Marburg erinnern – Gesichter erzählen Geschichten“ ist bis
(7. Oktober) am Rudolphsplatz geöffnet. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Fotografien von Heike Heuser und Gemälde von Dr. Sabine Schock. Insgesamt 19 ältere Marburgerinnen und Marburger wurden porträtiert und bieten Einblicke in ihre Lebensgeschichte.
Die Ausstellung ist im Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) zu sehen. „Die Stadt Marburg ist geprägt von ihrer langjährigen Geschichte, die vor allem von den Bewohner*innen geformt wurde“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier während der Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung „Marburg erinnern – Gesichter erzählen Geschichten“. „Wenn wir also in diesem Jahr das Stadtjubiläum begehen, so ist es nur passend, dass die ältere Generation berichtet, woran sie sich erinnert und wie sie Marburg im Laufe der Zeit erlebt hat.“
Bei den Erfahrungen, die in der Ausstellung zu finden sind, handle es sich um wertvolle zeitgeschichtliche Dokumente für deren Erzählung und Aufbereitung Sozialdezernentin Dinnebier allen Beteiligten herzlich dankte. Mit der Ausstellungseröffnung präsentierte die Stadt Marburg auch die gleichnamige Stadtschrift „Marburg erinnern – Gesichter erzählen Geschichten“ als Band 116 der Reihe
„Die Publikation gewährt ebenso wie die Ausstellung Einblicke in die Lebensgeschichten von insgesamt 19 älteren Marburger*innen im Alter von 60 bis 97 Jahren“, berichtete Projektleitung Petra Heuser vom Fachdienst Altenplanung. Dabei fing die Fotografin Heike Heuser ihre Mitbürger*innen auf Fotos ein, während Dr. Sabine Schock sie malte. Mitglieder der Projektgruppe Planung und Gestaltung interviewten sie.
Aus diesen Informationen erstellte die freie Autorin Katrin Völker Kurzporträts, die Interessierte sowohl in der Ausstellung als auch in der Langfassung in der neuen Stadtschrift lesen können. Das Duo Sang und Klang begleitete die Eröffnung musikalisch.
Vorgestellt werden Persönlichkeiten wie Schausteller Adi Ahlendorf, Hannelore Berdux, die seit vielen Jahren zusammen mit ihrem Mann ein Trachtengeschäft führt, Lucia Bodenhausen, die nach eigener Aussage in Marburg ihren Hafen fand, Hans Menche, der seit Jahren in seinem Stadtteil Bortshausen und in Marburg aktiv ist und viele weitere. Zur Eröffnung stellte Dr. Petra Engel von der Fachdienstleitung Altenplanung die Lebensgeschichten in einem Kurz-Vortrag in ihren jeweiligen historischen Kontext. Die 19 Marburgerinnen und Marburger stammen aus unterschiedlichen Generationen und sozialen Millieus.
Die einen stammen aus der Nachkriegszeit, die anderen aus den 68ern. Damit sind sie auch unterschiedlich geprägt worden.
„Die heutige Ausstellung zeigt, das Erinnern und Erleben essentiell sind, um erfinden zu können“, sagte Engel. „Die Fotos und Gemälde der Gesichter dieser Marburger*innen, die ihre Geschichte erzählen, sind eine Momentaufnahme ,Älterwerdender Menschen‘ im Jubiläumsjahr Marburg800 und führen gleichzeitig durch die Geschichte der Stadt.“
Die Ausstellung hat der Fachdienst Altenplanung der Stadt Marburg zusammen mit der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf sowie den Aktiven Bürger*innen Cappels, der Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf, dem Arbeitskreis Soziale Brennpunkte, dem Bewohnernetzwerk für Soziale Fragen, dem Club der Aktiven am Ortenberg, dem Dorfcafé Bortshausen, Freiwilligen aus Wehrda, Ockershausen und dem Campusviertel, dem Heimat- und Kulturverein Elnhausen und dem Senior*innenbeirat umgesetzt.
Interessierte können die Ausstellung „Marburg erinnern – Gesichter erzählen Geschichten“ im Rahmen des Stadtjubiläums bis Freitag (7. Oktober) während der Öffnungszeiten des (BiP) montags bis mittwochs von 8.30 bis 13 Uhr und Donnerstags von 15 bis 18 Uhr besuchen. Zudem wird es in diesem Zeitraum weitere Veranstaltungen geben, die sich thematisch mit „Gut Älterwerden“ in Marburg beschäftigen.
„Gerade die gelungene Kombination von Malerei, Fotografie und gelebter Geschichte durch ganz persönliche Geschichten macht die Stadtschrift attraktiv“, erklärte Sabine Preisler, die für die Schriftenreihe bei der Stadt zuständig ist. Die Marburger Stadtschrift zur Geschichte und Kultur ist ab Mitte April für 5,50 Euro erhältlich und umfasst 147 Seiten mit vielen Abbildungen. Sie ist direkt im Buchhandel erhältlich oder kann online unter www.marburg.de/stadtschriften bestellt werden.

* pm: Stadt Marburg

Ein Kommentar zu “Für Vergangenheit: 19 Gesichter erzählen Geschichte

  1. Pingback: Gedächtnissicherung: Wanderausstellung „Gesichter erzählen Geschichten“ – marburg.news