Wehrda sammelt Ideen für die Fläche „Zur Wann“. Sie ist ein Platz für viele Wünsche.
Einen Platzutze für Generationen, für Sport, Freizeit und Bewegung wünschen sich die Menschen in Wehrda für eine Fläche unterhalb von Schule und Schwimmbad. Wie kann die Fläche umgestaltet und wie können die verschiedenen Interessen der unterschiedlichen Nutzenden und Anwohnenden auf einen Platz gebracht werden? Dazu hat die Stadt mit den Interessierten einen Workshop veranstaltet.
„Wie soll diese Fläche aussehen? Wofür soll sie genutzt werden? Und was braucht es, damit möglichst viele Menschen aus Wehrda gerne hier sind?“, fragte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Das wollen wir von den Bürger*innen selbst wissen. Denn wenn sie den Platz nutzen sollen, dann muss er auch zu ihren Bedürfnissen passen. Sie sind die Expert*innen für Ihren Stadtteil.“
Die Rede ist von der unteren Ebene der Grünanlage „Zur Wann“ unterhalb von Schule und Schwimmbad. Die Fläche soll weiterentwickelt werden zu einem Ort, der für alle Generationen attraktiv ist. „Wie kann dieser Platz zu einem Ort werden, an dem sich alle wohlfühlen? Die, die es gerne ruhig haben; die, die es gerne etwas lebendiger haben; die, die gerne zusammensitzen wollen; die, die gerne gemeinsame Bewegung wollen?“
Geplant sind ein Mehrgenerationenspielplatz sowie Angebote für Sport, Freizeit und Bewegung und die Sanierung und Weiterentwicklung der Sportanlagen. Wie genau die Ausgestaltung aber aussehen soll – das sollen die Menschen aus dem Stadtteil mitreden und mitplanen. Dazu hat die Stadt Marburg einen Workshop organisiert, bei dem die Bürgerbeteiligung der Stadt Ideen und Anregungen aufgenommen hat.
„Wir wollen Wege finden, bei der Umgestaltung die Interessen von Anlieger*innen und unterschiedlichen Nutzer*innengruppen für alle zufriedenstellend zusammenzubringen“, betonte Spies. Vorgesehen habe der Magistrat erstmal 400.000 Euro. „Das zeigt, dass wir eine klare Festlegung haben: Hier soll etwas passieren, und zwar bald.“
Eine Umsetzung der Planungen solle nicht wieder Jahre auf sich warten lassen. Das wünschte sich auch Ortsvorsteher Dirk Vaupel im Namen des Ortsbeirats von Wehrda. Denn eine Planung habe es vor ein paar Jahren schonmal gegeben – mit Bereichen einer ganzjährig bespielbaren Fläche für den Freizeitsport, Platz für den Schulsport und mit einer Übungsfläche für die benachbarte Feuerwehr.
Er warb dafür, die frühere Planung nochmal genau zu prüfen. „Es ist eine riesige Fläche mit der man einiges machen kann“, erläuterte Vaupel. „Deswegen hoffe ich nun auf eine gute Grundlage, auf der wir alle weiter diskutieren können.“
Vorschläge haben die großen und kleinen Teilnehmenden an diesem Mittag dann auch vielfältig eingebracht. An mehreren Stationen haben sie formuliert, was sie sich wünschen, was es nicht geben sollte und was man bei Planungen bedenken müsse. Von verschiedenen Wehrdaerinnen und Wehrdaern kamen unzählige Ideen zusammen.
„Bisher wurde die Perspektive der Kinder und Jugendlichen nicht eingebracht“, bemängelte Frederike Könitz von der Jugendförderung. „Das wollen wir heute ändern.“
Mit Bällen haben die jüngsten Wehrdaer über ihre Lieblingsideen abgestimmt, haben Bilder gemalt und Ideen mit Basteleien zu Papier gebracht. Auch die Fachdienste Sport und Stadtgrün haben Wünsche und Ideen abgefragt.
„Kinder sollen hier Platz haben, um sich zu bewegen“, brachte einer der Anwohner ein. Er wünsche sich aber, dass die Naturnähe der Fläche erhalten bleibe – ohne künstliche Materialien.
Andere hingegen wünschten sich einen ganzjährig bespielbaren Sportplatz. Es gab Wünsche nach einem Trampolin, nach Spielgeräten für die kleinsten Kinder und nach Bewegungsgeräten für ältere Menschen. Oben auf der Wunschliste stand auch, dass möglichst alle Bäume auf der Fläche erhalten werden und dass es weitere Begrünungen gibt.
Ein Plan wird nicht alle Wünsche und Ideen berücksichtigen können. Die Rückmeldung war so riesig, dass allein räumlich die Umsetzung aller Vorschläge nicht möglich sein wird. Außerdem sind die Interessen teilweise völlig unterschiedlich.
Auch Fragestellungen zu Lärm und Parksituation wurden aufgeworfen. „Aus den vielen Ideen macht die Verwaltung nun einen Plan – stellt ihn im Ortsbeirat vor und diskutiert mit Ihnen gemeinsam darüber“, erklärte Griet Newiger-Addy von der städtischen Bürgerbeteiligung das weitere Vorgehen. Zum Abschluss entscheide dann die Stadtverordnetenversammlung (StVV) über die Umsetzung.
Wer bei dem Workshop nicht dabei war oder im Nachgang noch zusätzliche Ideen bekommen hat, kann sich ab sofort online beteiligen. Bis Samstag (23. April) ist das unter www.marburgmachtmit.de/wehrda möglich.
* pm: Stadt Marburg