Empathisch und beweglich: Zentrale Ukrainehilfe beim Stadtbüro

Die Stadt eröffnet eine zentrale Ukrainehilfe vor dem Stadtbüro an der Frauenbergstraße. Drei Behörden sind dort in einer Anlaufstelle vereint.
Die Ukrainehilfe der Stadt Marburg zieht vor das Stadtbüro in der Frauenbergstraße 35. In der zentralen Anlaufstelle für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine arbeiten Ausländerbehörde, Stadtbüro und Sozialamt an einer Stelle zusammen.
Von der Anmeldung und Registrierung über Geld und Unterkunft gibt es im Container-Büro auf dem Stadtbüro-Parkplatz die Leistungen von drei Ämtern gebündelt an einem Ort. Start ist am Montag (21. März) um 8 Uhr.
„Wie schon im Georg-Gaßmann-Stadion haben wir in der Ukrainehilfe auch am neuen Standort alle Leistungen für die Kriegsgeflüchteten in Marburg wieder zentral zusammengefasst“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir bitten alle, die sich noch nicht registriert haben, das bei der Ukrainehilfe am Stadtbüro zu tun, damit sie auch alle mögliche Unterstützung bekommen.“
Denn: Wer aus dem Krieg in der Ukraine in einer Stadt in Deutschland ankommt, muss zum Stadtbüro für die Anmeldebestätigung, zur Ausländerbehörde für die Registrierung und dann mit beiden Papieren zum Sozialamt für finanzielle Unterstützung und bei Bedarf für eine Unterkunft. Auch wer arbeiten will, muss zumindest bei zwei der drei Ämtern Termine ausmachen und dort die notwendigen Bescheinigungen einholen.
In der Ukrainehilfe der Stadt Marburg gibt es diese Leistungen an einem Ort. Im Georg-Gaßmann-Stadion wurden so innerhalb einer Woche rund 300 Menschen angemeldet, registriert und versorgt. Nach dem Umzug der Ukrainehilfe geht es am Stadtbüro weiter.
Von der zentralen Anlaufstelle profitieren beide Seiten: Die Ukrainer*innen finden alle Ansprechpartner*innen an einem Ort, sie können mehrere Behördengänge in einem Durchgang erledigen.
Auf der anderen Seite arbeiten die Beschäftigten der Verwaltung bei der Betreuung der Menschen unmittelbar Hand in Hand, beziehungsweise Tisch an Tisch. So können komplizierte Fragen oder schwierige Sachverhalte direkt gemeinsam bearbeitet und auf dem kurzen Dienstweg geklärt werden. „Das spart allen Beteiligten Zeit und Nerven und den Ukrainer*innen, die schon genug zu tragen haben, zusätzliche Belastungen“, begründete Leiterin Regina Lang vom Ordnungsam diese Struktur. Øab Montag, 21. März 2022
Für den Tag der Neueröffnung rechnet die Stadt mit einem sehr großen Andrang – und bittet alle, die nicht unmittelbar und sofort Unterstützung brauchen, möglichst einen oder zwei Tage später zu kommen. Die notwendigen Anträge und Formulare für den Besuch in der Ukrainehilfe stehen auf der Ukrainehilfe-Info-Seite der städtischen Homepage zum Download. Die Stadt bittet alle ukrainischen Staatsangehörige, die die Möglichkeit haben, die Formulare schon ausgefüllt zur Ukrainehilfe mitzubringen, um die Abläufe zu beschleunigen:
Außerdem sucht die Stadt weiterhin dringend Wohnraum für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine. Wer eine Wohnung, ein Haus oder eine andere Unterkunft zu Verfügung stellen kann, kann das Angebot bei der Online-Ukrainehilfe-Börse eintragen – unter anderem mit Angaben zu Größe, Preis, Lage und Dauer der Verfügbarkeit unter www.marburg.de/ukrainehilfe.
„Jedes Angebot wird von uns geprüft“, erklärte Spies. „Es kann einige Zeit dauern, bis wir auf Sie zukommen.“ Im Interesse der sehr belasteten Menschen sind vor allem Unterkünfte gesucht, in denen die Familien mindestens sechs Monate bleiben können.
„Das Leid der Geflüchteten ist unfassbar – und die Hilfsbereitschaft in Marburg unbezahlbar“, erklärte Oberbürgermeister Spies. Schon in den ersten Tagen hat die Ukrainehilfe der Stadtverwaltung ein überwältigendes Hilfsangebot von Einzelpersonen, verschiedenen Organisationen, Vereinen, Unternehmen und anderen mehr erreicht. Viele sind schon aktiv
. Alle Angebote, die über die „Ukrainehilfe-Börse“ angemeldet sind, werden noch von den Mitarbeiter*innen der Ukrainehilfe gesichtet und mit dem Bedarf abgeglichen. Auch dafür baut die Stadt eine tragfähige Organisationsstruktur auf, „damit die jeweilige Art der Hilfe auch passgenau dort ankommt, wo sie gebraucht wird“, erklärt Regina Lang. „Auch hier kann es noch einen Moment dauern, bis wir auf jedes einzelne Angebot reagieren oder sie vermitteln können.“ Wer Hilfe und Engagement anbieten möchte, kann das auch über das Onlineformular unter www.marburg.de/ukrainehilfe tun.
Die Stadt unterstützt die Spendenaktion, die der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit dem Kreisverband Marburg-Gießen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ins Leben gerufen hat, um Geldspenden für dringend benötigte Medikamente und medizinische Hilfsgüter zu sammeln. Die Hilfsgüter werden vom DRK beschafft und in die Ukraine gebracht:
Außerdem nimmt der gemeinnützige „Förderverein Interkulturelles Begegnungszentrum Kerner“ Spenden an, die gezielt den geflüchteten Menschen aus der Ukraine in Marburg zu Gute kommen. Die Stadt wird keine Sachspenden entgegennehmen und kein Lager für Hilfsgüter einrichten. Wenn bekannt ist, was an welcher Stelle benötigt wird, wird die Stadt mit gezielten Aufrufen um bestimmte Sachspenden bitten.

* pm: Stadt Marburg

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