Zwei Wochen lang haben die Busfahrer gestreikt. Nun haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmen (LHO) auf eine Schlichtung geeinigt.
Ab Montag (23. Januar) fahren die Stadtbusse in Marburg wieder. Zumindest bis Montag (6. Februar) herrscht bei den Busbetrieben in Hessen Friedenspflicht. Auch die Marburger Verkehrsgesellschaft (MVG) bleibt zumindest bis dahin von weiteren Streiks verschont.
Besonders für blinde und behinderte Busbenutzer war dieser Streik eine echte Herausforderung, zumal er in eine Zeit winterlicher Temperaturen und gelegentlicher Glätte fiel. Dennoch war auch bei dieser Personengruppe eine große Gelassenheit gegenüber dem Busfahrerstreik zu beobachten. Offenbar herrschte breite Solidarität mit dem Fahrpersonal vor, dessen Forderungen gerade denjenigen besonders gerechtfertigt schienen, die auf diese Dienstleistung existenziell angewiesen sind.
13,50 Euro Stundenlohn sind eher ein Hohn als ein angemessenes Entgelt für die verantwortungsvolle Tätigkeit am Steuer eines Stadtbusses. Deshalb bleibt nur zu hoffen, dass der LHO seinen Beschäftigten möglichst weitgehend entgegenkommt, damit auch nach dem 6. Februar 2016 wieder pünktlich der Linienbus kommt. Ein massenhaftes Umsteigen auf das Auto wäre jedenfalls eine allzu fatale Folge arbeitgeberischer Sturheit gegenüber den Leuten am Lenkrad. * Franz-Josef Hanke