Kompetenz in Krankenhaus: Broschüre zu Demenz auch in Russisch und Türkisch

Alles rund um einen Krankenhausaufenthalt enthält eine neue Broschüre. Die Infos für Menschen mit Demenz wurden auch in andere Sprachen übersetzt.
In einer Broschüre können sich Angehörige von Menschen mit Demenz seit 2018 darüber informieren, wie sie einen möglichen Krankenhausaufenthalt der Betroffenen vorbereiten können.Da die kostenlose Broschüre sich als so nützlich erwiesen hat, erscheint sie in Neuauflage diesmal auch übersetzt in Russisch und Türkisch.
„Wenn Menschen mit Demenz sich einer Behandlung im Krankenhaus unterziehen, können die ungewohnten und komplexen Abläufe vor Ort bei ihnen für große Verwirrung sorgen“, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Manchmal lässt sich ein längerer Aufenthalt in einer Klinik aber nicht vermeiden –
Hilfestellungen für diese schwierige Situation gibt die Broschüre der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz.“
Ziel der Lokalen Allianz ist es, Demenzbetroffene und deren Angehörige in Marburg zu unterstützen. Insgesamt 15 Organisationen aus dem Stadtgebiet sind Teil der Allianz. Darunter sind auch die „Alzheimer Gesellschaft“ und der Fachdienst Altenplanung.
Die Broschüre ist ab sofort kostenlos verfügbar. Sie hat sich nicht nur nützlich erwiesen für Angehörige von Menschen mit Demenz, sondern auch für Angehörige von anderen pflegebedürftigen Menschen.
Praktischen Empfehlungen und Checklisten helfen, einen möglichen Krankenhausaufenthalt gut vorzubereiten. Das kann später eine Entlastung sein.
Die Broschüre ist orientiert an Handlungsleitfäden und Informationsbögen des „Netzwerk Demenz Groß-Gerau“ und der „Deutschen Alzheimer Gesellschaft“ entwickelt und auf die Situation in Marburg angepasst worden. „Die erste Fassung der Broschüre haben wir 2018 herausgegeben“, berichtete Sonja Röllinghoff als Koordinatorin der Lokalen Allianz. „Die Nachfrage ist seitdem sehr groß, sodass der Druck einer neuen, aktualisierten Auflage nötig wurde. Uns war es dabei wichtig, die Broschüre auch in anderen Sprachen verfügbar zu machen.“
Bei der Suche nach Übersetzerinnen und Übersetzern hat die Lokale Allianz von Seiten des Ausländerbeirats der Stadt Hilfe erhalten. „Dafür möchten wir Danke sagen und die Neufassungen unseres kleinen Ratgebers auch offiziell an den Ausländerbeirat übergeben“, sagte Röllinghoff.
Als Vorsitzende des Ausländerbeirats hob Sylvie Cloutier die Bedeutung der neuen Broschüre hervor: „In Marburg werden auch viele Menschen älter, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Aus diesem Grund sind mehrsprachige Informationen zu Themen wie Demenz wichtig, denn hier kommen häufig Fachbegriffe aus Medizin und Pflege zum Einsatz, die sich nicht immer leicht übersetzen lassen und so zu Verständnisschwierigkeiten führen können. Ich freue mich deshalb, dass Empfehlungen und Hinweise zu Krankenhausaufenthalten von Demenzbetroffenen jetzt auch auf Türkisch und Russisch zur Verfügung stehen.“
Stadträtin Dinnebier ergänzte, dass bereits weitere Übersetzungen in Planung seien: „Die Klinikbroschüre soll in Zukunft auch noch in Englisch und Farsi erscheinen.“
Wer an der kostenlosen Klinikbroschüre interessiert ist, kann sie unter anderem im Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) erhalten, das direkt im Zentrum Marburgs am Rudolphsplatz liegt. Hier sitzt auch die Alzheimer Gesellschaft, die Menschen mit Demenz und Angehörige von Betroffenen in ganz persönlichen Gesprächen berät.
„Informationen zu Demenz sind bei uns sowohl im Rahmen von schriftlichen Wegweisern wie der Klinikbroschüre als auch in der vertraulichen Unterhaltung mit meinen Kolleginnen und mir erhältlich“, betonte Bender. „Wir beraten und schulen zum Thema, helfen das veränderte Verhalten zu verstehen, geben Tipps zur Kommunikation und zur Entlastung im Alltag.“ Termine mit der Alzheimer Gesellschaft können Interessierte unter der Telefonnummer 06421/69 03 93 oder per Mail an info@alzheimer-mr.de vereinbaren.

* pm: Stadt Marburg

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