Finanzen verteilt: Weihnachtsüberraschung für bedürftige Senioren

Eine Weihnachtsüberraschung erhalten bedürftige Marburger*innen. Die Theodor-Schubert-Stiftung schüttet 12.000 Euro aus.
Friedrich Max Theodor Schubert wäre am 28. November 127 Jahre alt geworden. Des Begründers der Theodor-Schubert-Stiftung haben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies als Kurator der Stiftung, Stiftungsvorstand Heiko Wöllner sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung sowie der Commerzbank digital gedacht. Die Ausschüttung aus der Stiftung beträgt in diesem Jahr 12.000 Euro und kommt 64 älteren, bedürftigen Bürgerinnen und Bürgern zugute.
„In Dankbarkeit gedenken wir einem Mann, der fast sein ganzes Vermögen in die von ihm initiierte Stiftung eingebracht hat, um damit älteren, notleidenden Bürger*innen unserer Stadt zu helfen“, sagte Oberbürgermeister Spies anlässlich des Gedenkens an Schubert. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung sowie der Commerzbank fand die Gedenkfeier in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie wie im vergangenen Jahr erneut digital statt.
Schubert wurde 1894 geboren und lebte bis zum Jahr 1900 in Marburg. Zwölf Jahre später kehrte er zurück, um eine dreijährige Ausbildung als Kaufmann zu absolvieren. Nachdem er zum Kriegsdienst eingezogen wurde, begann er seine berufliche Laufbahn bei dem Reiseunternehmen Lloyd in Norddeutschland, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1975 lebte.
Im Laufe der Jahre arbeitete sich Schubert zum Direktor dieses Reiseunternehmens empor. Den Bezug zu Marburg hat er jedoch nie verloren. Er bezeichnete sich immer als „Marburger Kind“.
Seine Stiftung trägt aus diesem Grund den Namen „Theodor Schubert – ein Marburger Kind“. Seine frühe Kindheit und die Kaufmannslehre in Marburg prägten ihn in erheblichem Maße. Beide Lebensabschnitte standen für ihn unter schwierigen äußeren Voraussetzungen, da die Schuberts in ärmlichen Verhältnissen leben mussten. Zur damaligen Zeit gab es nur geringe finanzielle Unterstützung durch die sogenannte Wohlfahrt.
„Sozialhilfe, wie wir sie heute kennen, auf die sogar ein Rechtsanspruch besteht, gab es damals noch nicht“, erinnerte Spies. Wahrscheinlich ist die anfänglich schlechte finanzielle Situation Schuberts die Grundlage zur Idee für die seit mehr als 40 Jahren bestehende Stiftung gewesen. Im Jahr 2021 kamen 12.000 Euro zur Ausschüttung.
Die Stiftungssatzung schreibt vor, dass mit einem Geldbetrag nur ältere, bedürftige Bürger*innen der Stadt Marburg bedacht werden dürfen. Das wird durch den Fachdienst Soziales und Wohnen der Universitätsstadt Marburg geprüft. In diesem Jahr erhielten 48 Einzelpersonen und acht Paare, bei denen eine Bedürftigkeit festgestellt wurde, eine besondere Weihnachtsüberraschung in Form einer Gutschrift auf ihr Bankkonto.
Sie sollen auf ausdrücklichen Wunsch Schuberts durch die Zuwendung finanzielle Engpässe überwinden oder sich einmal Dinge kaufen, die sie sich sonst nicht leisten könnten, zum Beispiel Weihnachtsgeschenke für die Enkelkinder. Außerdem verfügt der Stiftungsvater darüber, dass rund um seinen Geburtstag bei einem gemeinsamen Kuchenessen an ihn gedacht wird. Aufgrund der Corona-Pandemie entschlossen sich alle Beteiligten für ein digitales Beisammensein, um Schuberts Wunsch nachzukommen.
Neben dem Oberbürgermeister schalteten sich mit Kaffee und Kuchen dazu: Stadträtin Kirsten Dinnebier sowie die Vorstandsmitglieder der Theodor-Schubert-Stiftung und Heiko Wöllner, Bianca Köhler und Thorsten Weber von der Commerzbank. Von der Stadtverwaltung nahmen Peter Schmidt vom Fachbereichs Soziales und Wohnen, und Sabrina Heun vom Fachdienst Kommunale Gremien teil.
Wöllner wies darauf hin, dass Bürger*innen die Mittel der Stiftung durch weitere finanzielle Zuwendungen aufstocken können. Mehrere solcher Zustiftungen habe es bereits gegeben, so habe Schuberts Schwester ihren Nachlass 1999 in die Stiftung eingebracht oder im Jahr 2007 eine Marburger Bürgerin 180.000 Euro.
Dabei könnten die Bürger, so Wöllner, selbst entscheiden, ob sie eine Zustiftung geben wollen, bei der das Geld in das Kapital der Stiftung einfließt, oder eine Spende, wobei der Betrag in der nächsten Ausschüttung berücksichtigt wird. Wer Fragen zur Theodor-Schubert-Stiftung hat oder Interesse an einer Zustiftung wie auch einer Spende hat, kann sich an die Stiftungsverwalterin Gabriele Seitz von der Commerzbank wenden, (069) 136-27636, gabriele.seitz@commerzbank.com.

* pm: Stadt Marburg

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