Angesehen und abgedreht: Philippe Rousselot trug sich ins Goldene Buch ein

Der Kameramann Philippe Rousselot hat sich ins „Goldene Buch“ der Stadt Marburg eingetragen. Der Oskar-Preisträger erhält den 20. Marburger Kamerapreis.
Oskar-Preisträger Philippe Rousselot erhält für seine Arbeit hinter der Kamera den 20. Marburger Kamerapreis. Während seines Besuchs in Marburg hat sich der französische Kameramann in das „Goldene Buch“ der Stadt eingetragen.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und Bilder so einzufangen, dass sie uns fesseln, erstaunen, erfreuen oder erschauern lassen – kurz, dass sie etwas in uns auslösen – das ist eine Kunst“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies beim Empfang im Historischen Saal des Rathauses. „Für eben diese Kunst ist Philippe Rousselot bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Daher freuen wir uns, heute einen Gast in Marburg begrüßen zu dürfen, der die Kunst des Bewegtbildes bereits seit Jahrzehnten mit seinem Stil prägt.“
Nach dem Eintrag ins „Goldene Buch“ der Stadt überreichte Spies dem ausgezeichneten Kameramann einen Marburg-Bildband mit persönlicher Widmung als passendes Geschenk für einen Meister seiner Zunft, der sich sein Leben lang mit Bildern befasst. Außerdem kann Rousselot so ein Stück Marburg mit auf seine Heimreise nehmen. Der Bildband ist mehrsprachig in Deutsch, Englisch und Französisch abgefasst.
Rousselot dankte in seiner Widmung für die herzliche Gastfreundschaft in der bemerkenswerten Stadt Marburg. Rousselot wurde 1945 im ostfranzösischen Briey geboren. Er studierte an der École nationale supérieure Louis-Lumière.
Nach seinem Abschluss arbeitete Rousselot 1969 an der Seite von Néstor Almendros bei „Meine Nacht bei Maude“ unter der Regie von Éric Rohmer. Bereits seit den 70er Jahren zählt Rousselot zu den wichtigen Bildgestaltern der Post-Nouvelle-Vague-Generation.
Nach seinem internationalen Durchbruch mit dem Film „Diva“ 1981 unter der Regie von Jean-Jacques Beineix folgten große Produktionen wie „Der Smaragdwald“ 1985 unter der Regie von John Bormann oder „Gefährliche Liebschaften“ 1988 unter der Regie von Stephen Frears. Zudem arbeitete Rousselot im Laufe seiner Karriere mit den verschiedensten Regisseuren zusammen wie Neil Jordan bei „Interview mit einem Vampir“ 1994, Tim Burton bei „Planet der Affen“ 2001 und „Charlie und die Schokoladenfabrik“ 2005, Guy Ritchie bei „Sherlock Holmes“ 2009 sowie David Yates bei „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ 2016 und „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ 2018.
Für die ikonischen Aufnahmen des Fliegenfischens in Robert Redfords „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ wurde er 1993 in der Kategorie „Beste Kamera“ mit dem Oscar geehrt. Daneben erhielt Rousselot weitere Auszeichnungen seiner Arbeit wie den British Academy of Film and Television Award (BAFTA), den César und den American Society of Cinematographers Awards (ASC). Zudem ist er Mitglied der Association française des directeurs de la photograpie cinématographique (AFC) und der American Society of Cinematographer (ASC).

* pm: Stadt Marburg

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