Ausgearbeitetes Unikat: Erstmals Bericht zur Hebammenversorgung im Kreis

Erstmals hat der Kreis einen Bericht zur Hebammenversorgung veröffentlicht. Bei freiberuflichen Hebammen ist die Versorgungslage demnach ausreichend.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf hat erstmals einen Bericht zur Hebammenversorgung im Kreis vorgelegt. Demnach ist die Versorgungslage bei freiberuflichen Hebammen zwar ausreichend; dennoch werden verschiedene Maßnahmen empfohlen.
Dieser erste Gesundheitsbericht zur Hebammenversorgung schließt an die bereits im Jahr 2019 im Rahmen der Initiative „Gesundheit fördern –
Versorgung stärken“ veranstaltete Versorgungskonferenz mit dem Themenschwerpunkt „Rund um die Geburt“ an.
In den vergangenen zwei Jahren wurden Informationen zusammengeführt, eigene Daten erhoben und eine Vielzahl von Gesprächen mit Hebammen über ihre Arbeitssituation geführt. Auf dieser Grundlage hat das Gesundheitsamt einen Bericht erstellt, der auf 35 Seiten einen Überblick über die Versorgungssituation der Geburtshilfe im Kreisgebiet gibt. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Angeboten von freiberuflichen Hebammen.
„Hebammen leisten eine wichtige und unverzichtbare Arbeit“, stellte Landrätin Kirsten Fründt klar. „Sie sind wesentlich daran beteiligt, Kindern und Familien einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Daher freue ich mich sehr darüber, dass wir nun einen ausführlichen Bericht vorliegen haben, der eine gute Einschätzung der Situation ermöglicht und aufzeigt, was eventuell noch weiter verbessert werden könnte.“
Die Beurteilung der Lage sei allerdings eine „Herausforderung“ gewesen, sagte Dr. Birgit Wollenberg. „Die Versorgungslage in diesem Bereich ist deshalb nur schwer zu beurteilen, weil es – anders als beispielsweise bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten – weder eine Bedarfsplanung noch Bedarfs-Anhaltswerte mit Bevölkerungsbezug oder ähnliche Indikatoren gibt“, erläuterte die Leiterin des Gesundheitsamts.
„Deshalb war es auch so wichtig, dass die Hebammen bereitwillig Auskunft gegeben und mitgewirkt haben“, sagte Landrätin Fründt. „Hierfür noch einmal vielen Dank!“
Letztlich kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass die Versorgungssituation im Bereich der freiberuflich tätigen Hebammen im Landkreis insgesamt ausreicht. Im Ergebnis wird gleichwohl empfohlen, den Verbleib der Hebammen im Beruf weiter zu sichern, den Neu- beziehungsweise Wiedereinstieg zu unterstützen und die finanzielle Förderung der außerklinischen Geburtshilfe durch den Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg beizubehalten. Kreis und Universitätsstadt gewähren freiberuflich tätigen Hebammen eine finanzielle Unterstützung pro begleiteter Geburt eines im Landkreis gemeldeten Kindes.
Außerdem soll die Situation fortlaufend im Blick behalten werden und für künftige Berichte auch der Bedarf von Schwangeren und Müttern erfasst werden. Zudem empfiehlt der Bericht, die Zusammenarbeit im Rahmen des „Netzwerks Geburt“ weiter zu stärken und bekannter zu machen. Der Bericht ist auf www.marburg-biedenkopf.de unter dem Stichwort „Hebammen“ – insbesondere für Blinde sehr mühsam – zu suchen.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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