Die „Ehe für Alle“ hat die SPD umgehend nach der Abstimmung im Deutschen Bundestag als Erfolg für sich reklamiert. Die SPD Marburg-Biedenkopf begrüßte ausdrücklich, dass in der letzten Bundestagssitzung vor der Bundestagswahl die „Ehe für alle“ doch noch beschlossen wurde.
Natürlich auch mit der Stimme des Marburger Bundestagsabgeordneten Sören Bartol sei damit eine jahrzehntelange Gleichstellungsdebatte erfolgreich für die Betroffenen beendet worden. Damit ende ein langer Kampf nicht nur in der großen Koalition, in der die SPD mehrfach in den letzten vier Jahren versucht habe, die „Ehe für alle“ durchzusetzen. Martin Schulz habe damit dafür Sorge getragen, dass die mehrfach gefassten Beschlüsse der SPD im Bundestag umgesetzt werden.
„Wir freuen uns, dass damit die taktischen Spielchen der Union zum Thema Ehe für alle endgültig beendet sind“, bemerkte der stellvertretende Vorsitzende Joachim Thiemig am Rande der reistagssitzung am Freitag (30. Juni). „Das heutige Abstimmungsergebnis ist ein großartiger Erfolg sozialdemokratischer Bürgerrechts- und Gesellschaftspolitik und ein guter Tag für die Gleichberechtigung in unserem Land.“
Die stellvertretende Vorsitzende Patricia Agricola ergänzte: „Die vollständige rechtliche Gleichstellung beendet einen inakzeptablen Missstand und ein jahrelanges Herumeiern der Union. Es ist gut, dass eine überparteiliche Entscheidung über die Ehe für alle nun zu einer lange fälligen Gleichstellung verschiedener Lebensentwürfe führt.“
Erstaunt zeigte sich die SPD über die Rolle des CDU-Kandidaten Stefan Heck in der anstehenden Bundestagswahl in Marburg-Biedenkopf. Dazu sagte der stellvertretende Vorsitzende Werner Hesse: „In einer Presseverlautbarung hat Herr Heck erstaunliche Ansichten offenbart. So geht er zwar richtig in der Annahme, dass die Frage der Adoption von Kindern nicht nur aus Sicht der miteinander lebenden Partnern und Partnerinnen beantwortet werden kann. Das ist aber bei Adoptionen generell der Fall. Natürlich ist das Wohl des Kindes schon immer bei Adoptionen von Bedeutung, hat aber nichts mit der Geschlechterfrage zu tun. Viel wichtiger sind doch die elterliche Zuwendung zu den adoptierten Kindern, die liebevolle Partnerschaft, die dem Kind die nötige Sicherheit und Wärme in der Erziehung bietet, die Erziehungskompetenz und auch das Einfühlungsvermögen der künftigen Eltern.“
Dazu ergänzte Agricola: „Herr Heck beweist wenig Fingerspitzengefühl, wenn er die Frage, mehr Männer für die Berufsbilder an Kindergärten und Grundschulen zu gewinnen, auf die Frage der Ehe für alle bezieht. Hier sollte er sich vielleicht einmal mit der Praxis der Berufswahl bei Jungen und Männern beschäftigen und der Frage der Wertschätzung des Erzieher*innenberufs. Gerade die Union hat in Hessen mit dem KiföG und der schlechten Ausstattung der Kommunen auch im Schulbereich bewiesen, dass sie diese Bereiche nicht ernst nimmt. Schade, dass man mit solchen Argumenten in einer wichtigen Grundsatzdebatte Profilbildung betreiben will.“
* pm: SPD Marburg-Biedenkopf