Das Stadtfest „3 Tage Marburg“ wirft seine Schatten voraus. Vom Freitag (7. Juli) bis Sonntag (9. Juli) bietet es ein vielfältiges Programm unterschiedlichster Art.
Bereits am Wochenende zuvor feiert Gladenbach seinen traditionellen „Kirschenmarkt“. Auf der Ketzerbach begeht die Ketzerbachgesellschaft mit ihrem traditionellen „Dämmerschuppen“ den Jahrestag der Überwölbung des Bachs.
Ein Stadtfest feiert nahezu jede Stadt etwa einmal im Jahr. Wie groß der Erfolg dieser Veranstaltung ist und wie viele Besucher sie besuchen, hängt entscheidend davon ab, wie das Fest konzipiert ist.
Von Anfang an muss klar sein, auf welche Zielgruppen des Konzept ausgerichtet ist. Findet das Stadtfest beispielsweise in einem Dorf statt, in dem viele Menschen mit Interesse an Schlagermusik leben, so liegt es nahe, ein Fest zu veranstalten, das der Bevölkerung eben diese Musik bietet.
In einer großen Stadt wie Marburg kann man jedoch längst nicht mehr von einer einheitlichen Bevölkerung mit gleichen Interessen sprechen. Schon durch die große Universität leben in der Stadt viele Menschen unterschiedlicher Herfkunft. Dementsprechend haben sie andere Interessensgebiete und andere Vorstellungen davon, wie gute Unterhaltung auszusehen hat.
Neben den Studenten beherbergt Marburg viele Familien, deren Mitglieder den unterschiedlichsten Generationen angehören. Sehr alte Menschen treffen folglich auf sehr junge Menschen.
Natürlich ist es niemals möglich, die unzähligen unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Bürger komplett zu befriedigen. Ziel des Stadtfests in einer großen und von Verschiedenheit geprägten Stadt sollte aber sein, all die unterschiedlichen Menschen zusammenzuführen und so Kommunikation zwischen ihnen zu ermöglichen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es daher nötig, dass das Fest ein abwechslungsreiches Programm bietet, das Interessantes für Menschen der unterschiedlichsten Interessensgruppen bietet. Im Fokus dieses Programms sollten neben Unterhaltung auch Kultur, Bildung und die Möglichkeit zu aktivem Mitmachen stehen.
Ein großer Bestandteil eines Stadfests ist die Musik. Auftritte live performender Musiker bringen Zuhörer an einem Ort zusammen und sorgen so für Austausch.
Die Musik-Geschmäcker der Bürger einer großen Stadt sind aufgrund der Alters- und Herkunftsunterschiede sehr verschieden und beschränken sich nicht auf ein Musik-Genre. Daher ist es wichtig, Musik verschiedener Genres zu bieten. Neben Auftritten klassischer Künstler, wie der Klarinettistin Orit Orbach beim Stadtfest „3 Tage Marburg“ (3TM) 2017, sollten auch Musiker auftreten, die beispielsweise Pop-, Rock- und Indie-Musik spielen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt eines Stadtfests ist das Essen. Dafür werden meist zahlreiche Stände und Märkte aufgebaut, die – zusätzlich zu den ohnehin vorhandenen Restaurants – allerlei Leckerein anbieten.
Auch hier muss beachtet werden, dass die Geschmäcker der Bürger sehr unterschiedlich sind. Somit sollte ein großes kulinarisches Angebot bestehen, das Speisen unterschiedlichster Art aus unterschiedlichsten Ländern bietet.
Wer ein Stadtfest besucht, erwartet oft auch ein Angebot an Fahrgeschäften und Spielbuden, wie es beim Gladenbacher Kirschenmarkt der Fall ist. Oberstes Gebot muss dabei die Sicherheit sein. Fahrgeschäfte sollten gründlich geprüft sein.
Wichtig ist auch, dass die Bedingungen zur Teilnahme bei Fahrgeschäften oder Spielbuden eingehalten werden, um das Risiko zu minimieren, dass Unfälle passieren. Außerdem muss auch hier beachtet werden, dass die Teilnehmer von unterschiedlichem Alter, Körperbau und unterschiedlichen Interessen sind.
Um zu gewährleisten, dass auch kleine Kinder, denen das Besuchen spät stattfindender Konzerte oder das Mitfahren bei Fahrgeschäften verwährt bleibt, das Stadtfest besuchen können, sollte zusätzlich für ein Kinderprogramm gesorgt werden.
Mitmach-Angebote, beispielsweise Bastel-Tische, oder kindergerechte Vorträge wie der des Reporters und Moderators Willi Weitzel von „Willi wills wissen“ bei 3TM 2017, sind wichtig. So haben auch Kinder Spaß und machen von Anfang an positive Erfahrungen auf dem Stadtfest, sodass sie die Tradition, es zu besuchen, mit Freude weiterführen.
Auch der Aspekt der Bildung sollte bei einem Stadtfest nicht in Vergessenheit geraten. Über die Geschichte der Stadt informierende Stände und Vorträge sorgen dafür, dass Bürger mehr über ihre Heimat erfahren und sich ihr verbundener fühlen.
Wichtig für ein gelungenes Stadtfest sind außerdem traditionelle Attraktionen. Beispielsweise durch das jedes Jahr stattfindende Höhenfeuerwerk bei 3TM oder den Umzug beim Kirschenmarkt in Gladenbach bleibt das Fest in Erinnerung und weckt Freude auf das kommende Jahr.
Wenn das Fest also abwechslungsreich gestaltet ist und die Unterschiedlichkeit der Bürger beachtet, liegt nahe, dass viele Besucher Freude daran haben und gute Erfahrungen machen. Wichtig ist, dass bei der Konzipierung Erfahrungen aus dem Vorjahr beachtet werden, um eventuelle Fehler zu vermeiden.
Das Wichtigste für das gute Gelingen eines Stadfests ist jedoch, dass die Besucher untereinander Respekt bewahren und freundlich zueinander sind. Jeder hat das Recht, das Stadtfest zu besuchen und für jeden sollte es nur positiv in Erinnerung bleiben.
3TM erfüllt die Bedingung eines vielschichtigen Angebots für zahlreiche Zielgruppen. Mit der neuen Managerin Katharina Deppe hat das Stadtfest auch die Chance, neben den traditionellen Programmpunkte auch neue Ideen einzubinden.
Viel Spaß!
* Elisa Tittl
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.