Atemlos: Ab sofort Tempo 30 im Marbacher Weg

Die Schilder sind montiert. Ab sofort gilt Tempo 30 im Marbacher Weg.
Tempo 30 im Marbacher Weg und der Emil-von-Behring-Straße gilt seit Anfang der Woche. Die Schilder sind am Montag (14. Juni) an der vielbefahrenen Strecke angebracht worden. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hat das Tempolimit angeordnet.
Das Ziel ist mehr Sicherheit für Radfahrende, ein besseres Miteinander der verschiedenen Verkehrsarten, weniger Lärm und Abgase, mehr Klimaschutz. Ob das funktioniert, wird in den nächsten zwei Jahren beobachtet. So lange dauert der Tempo-30-Verkehrsversuch. Die BI „Lebenswerte Nordstadt“ freut sich.
„Damit der klimafreundliche Radverkehr für die Menschen attraktiver wird, muss Radfahren auf allen Strecken sicherer werden“, hat Oberbürgermeister Spies seine Anordnung für das Tempolimit begründet. „Wir wissen: Verbesserungen für den Radverkehr bringen allen etwas, nicht zuletzt auch, weil jeder Mensch auf einem Rad ein Auto weniger vor einem im Stau bedeutet.“
Gerade der Weg durch Marbach zum Behring-Standort ist ein Nadelöhr mit hohem Verkehrsaufkommen. Für einen separaten Radweg gibt es dort keinen Platz.
Besonders bergauf in Richtung Behring-Standort ist der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Autos und Radfahrenden besonders hoch. Der Druck, als Auto- und Lastwagenfahrer, den Radverkehr verbotenerweise mit zu wenig Abstand zu überholen, ist hoch. Das gefährdet die Radfahrenden zusätzlich.
Abhilfe und mehr Sicherheit für alle Beteiligten soll das neue Tempolimit schaffen. Es ist ein weiterer Baustein für den klimafreundlichen Radverkehr in Marburg. Damit mehr Bürgerinnen und Bürger sowie Beschäftigte im Stadtgebiet aufs Rad umsteigen können. Unterstützt wird das zusätzlich durch das Zuschussprogramm im Klima-Aktionsplan 2030, das den Kauf von E-Bikes fördert.
In der Nordstadt soll das Tempolimit außerdem die verkehrsgeplagten Anwohnerinnen und Anwohner von Lärm und Abgasen entlasten, „denn langsamere Autos und Lkw sind leiser und verbrennen weniger“, sagte Spies. Das ist ganz im Sinne der Bürgerinitiative „Lebenswerte Nordstadt“.
„Wir freuen uns mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sehr über diese Maßnahme, die mehr Lebensqualität für unseren Stadtteil bringt“, sagte Hartmut Möller in Namen der Bürgerinitiative. „Das ist ein sehr guter Schritt.“ Für die engagierten Bürgerinnen und Bürger kündigte er außerdem an: „Wir werden uns auch künftig für weitere Lösungen einsetzen, die die Lärmbelastung mindern und die Luftqualität in der Nordstadt und in ganz Marburg verbessern.“
Neben dem Umwelt- und Klimaaspekt verbessert das Tempolimit auch noch die generelle Erreichbarkeit des Stadtteils Marbach und des Pharmastandorts per Rad. Zusätzliche Radwege über den Oberen Rotenberg und von Wehrshausen aus sind bereits in Planung. „Je attraktiver der Radverkehr, desto mehr Menschen werden das Rad zur Fortbewegung nutzen“, ist Spies überzeugt.
Rechtlich basiert das neue Tempolimit von 30 statt 50 Kilometern pro Stunde in der Durchgangsstraße in Marbach auf der Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO). Sie hat den Kommunen die Möglichkeit für Verkehrsversuche geschaffen, mit denen sie das Verkehrsverhalten und die Verkehrsabläufe untersuchen kann. Das geschieht nun im Marbacher Weg und der Emil-von-Behring-Straße.
Der Verkehrsversuch wird in Abstimmung mit der obersten Landesbehörde zunächst zwei Jahre dauern. Spies erklärte dazu: „Ich hoffe, dass wir in der Zeit mit dem Verkehrsversuch eine nachweisbare Verbesserung der Verkehrssituation erreichen können und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h auch dauerhaft möglich wird.“

* pm: Stadt Marburg

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