Drei weitere Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus hat der Landkreis am Donnerstag (17. Dezember) gemeldet. Die Lage in einem – von Corona betroffenen – Altenheim in Moischt hat sich stabilisiert.
Die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner in der Einrichtung ist nach Angaben der Kreisverwaltung nunmehr gewährleistet. Die Situation in dem Altenpflegeheim in dem Marburger Stadtteil entwickelt sich demnach positiv. Die Dienstpläne für die nächsten Tage – einschließlich des Wochenendes – sind gefüllt.
Personalplanungen für die Folgewoche laufen bereits. Das Ziel ist, möglichst schnell zu einem geordneten Regelbetrieb zurückzukehren. Die Task-Force „Pflege und Corona“ des Gesundheitsamts unterstützt die Heimleitung weiter dabei, wieder tragfähige Strukturen in der Einrichtung aufzubauen.
Um schnelle Hilfe – jenseits der Frage nach Zuständigkeiten – zu gewährleisten, hatte der Kreis sofort und umfassend reagiert, als ein klares Bild über das tatsächliche Ausmaß der Situation in der Einrichtung vorlag: Als Erstmaßnahme entsandte der Kreis am Mittwochmorgen ein Team des Fachbereichs Gefahrenabwehr und den Ärztlichen Leiter des Rettungsdiensts in die Einrichtung, um eine Grundversorgung der Menschen mit Essen, Trinken und Hygiene zu gewährleisten. Der Notfallmediziner war bereits am Abend zuvor und in der Nacht zum Mittwoch (16. Dezember) vor Ort, um sich ein umfassendes Bild über die Situation zu verschaffen.
Bereits am Dienstag (15. Dezember) hatte das Gesundheitsamt seine Unterstützung bei der Gewinnung von Fachpersonal für die Einrichtung angeboten. Gleichzeitig organisierte der Corona-Koordinierungsstab des Kreises weitere Hilfeleistungen.
So unterstützte die Task-Force „Pflege und Corona“ des Gesundheitsamtes die Heimleitung dabei, qualifiziertes Personal für die Bereiche Pflege, Reinigung, Küche und Haustechnik zu gewinnen. Dabei kamen Mitarbeitende aus anderen Pflegeeinrichtungen sowie verschiedene Institutionen und Dienstleister zum Einsatz.
Die Situation in der Einrichtung wird sich weiter entspannen, sobald die Mitarbeitenden aus der Quarantäne entlassen werden oder wieder genesen sind. Darüber liegt eine Vielzahl unterschiedlicher Hilfsangebote vor, die jetzt von der Heimleitung geprüft, koordiniert und mit dem tatsächlichen Unterstützungsbedarf vor Ort abgestimmt werden. Informationen, wonach eine verstorbene Person über längere Zeit in der Einrichtung gelegen haben soll, wollte der Kreis ebensowenig bestätigen wie die Information, wonach ein Notarzt nicht in die Einrichtung gekommen sein soll.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf hat unterdessen innerhalb eines Tages 58 neue Corona-Infektionen registriert. Die Gesamtzahl der seit März bestätigten Corona-Infektionen lag am Donnerstag (17. Dezember) bei 4.479.
Davon wurden 35 Betroffene stationär im Krankenhaus behandelt. Das war eine Person weniger als am Mittwoch (16. Dezember).
Weiterhin benötigen sieben Personen eine intensivmedizinische Betreuung. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat sich binnen eines Tages um drei auf 76 erhöht. Damit hat die Pandemie seit Monatsbeginn im Landkreis Marburg-Biedenkopf statistisch jeden Tag zwei Menschenleben gefordert.
Das Gesundheitsamt sowie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte betreuten am Donnerstag (17. Dezember) 705 aktive Fälle von Covid 19. Das waren 18 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen ist um 35 auf 3.698 gestiegen.
In der Universitätsstadt Marburg hat das Gesundhheitsamt am Donnerstag (17. Dezember) 202 aktive Fälle von Covid 19 registriert. Das waren acht mehr als am Mittwoch (16. Dezember) mit 194 aktiven Corona-Infektionen im Stadtgebiet.
Das Gesundheitsamt hat im Landkreis innerhalb der vergangenen sieben Tage insgesamt 373 neue Corona-Fälle registriert. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf weist daher eine Inzidenz von 151,3 und somit von 10,6 weniger als am Mittwoch (16. Dezember) auf. Die Inzidenz errechnet sich aus der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf befindet sich damit derzeit in der fünften von insgesamt sechs Stufen des Eskalationskonzepts der Landesregierung z ur Eindämmung des Corona-Virus. Stufe sechs gilt ab einer Inzidenz von 200.
Die aktiven Fälle verteilen sich auf die Altersgruppe bis 5 Jahre mit neun Fällen, 6 bis 9 Jahre mit sechs Fällen, 10 bis 19 Jahre mit 26 Fällen und die Altersgruppe 20 bis 29 mit 87 Fällen. Die Altersgruppe 30 bis 39 ist mit 81 Fällen, die Altersgruppe 40 bis 49 mit 72 Fällen, die Altersgruppe 50 bis 59 mit 97 Fällen und die Altersgruppe 60 bis 69 mit 49 Fällen vertreten. Auf die Altersgruppe 70 bis 79 entfallen 56 Fälle, auf die Altersgruppe 80 bis 89 instesamt 147 Fälle und auf die Altersgruppe 90 bis 99 Jahre 70 Fälle sowie auf die Altersgruppe 100+ nochmals fünf Fälle.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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