Erfreuliche Entscheidung: Hessischer Integrationspreis stärkt Zusammenhalt

Der 17. Hessische Integrationspreis steht unter dem Motto „“Gemeinsam gegen Rassismus“. Unter den vier Preisträgern ist auch ein Projekt aus Marburg.
Vielfalt bereichert! Damit sie sich entfalten kann, arbeitet die Hessische Landesregierung daran, Vielfalt zu fördern. Erfolgreiche Integrationspolitik trägt wesentlich dazu bei, diesen Raum zu schaffen.
Auch 2020 wurden mit dem 17. Hessischen Integrationspreis wieder Initiativen ausgezeichnet, die den Zusammenhalt der Bevölkerung in Hessen stärken. Leitmotiv war in diesem Jahr „Gemeinsam gegen Rassismus“.
Sozial- und Integrationsminister Kai Klose gratulierte den Gewinnerinnen und Gewinnern: „Es freut mich sehr, dass sich zu diesem Thema 63 Initiativen und Projekte beworben haben, die sich gegen Rassismus engagieren. Gegenseitige Achtung und der Respekt vor unserer Verschiedenheit sind die Grundlagen hessischer Integrationspolitik.“
Jüngste Ereignisse wie der rassistisch motivierte Anschlag in Hanau haben exemplarisch gezeigt, wie Rassismus sich bis zur Anwendung von Gewalt radikalisiert. „Rassismus fängt nicht erst mit physischer Gewalt an“, betonte der Minister.
Um Rassismus wirksam zu begegnen, brauche es Gegenposition, Gegenrede, Handeln, Kritik und – was immer am schwierigsten ist – auch Selbstkritik. Antirassismus muss gelernt und geübt und damit auch gelebt werden.
Die Jury hat sich in diesem Jahr dafür entschieden, aus den vielen guten und innovativen Bewerbungen insgesamt vier Projekte auszuwählen und eines von ihnen mit einem Sonderpreis zu ehren. Stellvertretend spiegeln diese ausgewählten Projekte eindrucksvoll das vielfältige bürgerschaftliche Engagement in Hessen wider.
Der erste Platz ist mit mit 7.000 Euro dotiert. Er geht an das Projekt „Bildung, Stärkung, Empowerment: Unsere Arbeit gegen Rassismus“ der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main. Die Bildungsstätte Anne Frank (BAF) ist seit ihrem Bestehen 1997 eine Einrichtung für Jugendliche und Erwachsene, die die aktive Teilhabe an einer offenen und demokratischen Gesellschaft stärkt.
Kontinuierlich entwickelt sie neue Konzepte, Methoden und Formate für die Arbeit gegen Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Bei dem ausgezeichneten Vorhaben handelt es sich um ein Projekt rund um Bildung und Empowerment für die Arbeit gegen Rassismus.
Mit dem zweiten Platz wurde das Projekt „Empowerment durch Kreativität und Austausch für afrikanische Diaspora und ihre Familien“ vom Kone-Netzwerk zur Förderung kommunikativen Handelns in Frankfurt am Main mit 5.000 Euroausgezeichnet. Das Kone-Netzwerk ist eine im Jahr 2011 gegründete ehrenamtlich und gemeinnützig agierende Migrantenselbstorganisation.
Mit ihrer Arbeit setzt sie sich für Chancengleichheit und die Anerkennung von Menschen mit afrikanischen Wurzeln ein. Aspekte der Arbeit sind die Ablehnung von Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus. Bei de prämierten Projekt handelt es sich um ein Empowerment-Projekt zum Thema Rassismus für Frauen, Kinder und Jugendliche.
Den dritten Platz erhält das Projekt „Gemeinsam stark gegen Rassismus“ von Arbeit und Bildung in Marburg. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert. Der Verein ist ein freier Träger der Sozialwirtschaft und wurde 1986 gegründet.
Das Projekt leistet einen Beitrag zur Prävention gegen (Alltags-)Rassismus in der Arbeitswelt. Zielgruppen sind sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins als auch die Teilnehmenden an den Bildungs-,
Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen. Sie alle werden für Rassismus sensibilisiert und gegen rassistische Anfeindungen gestärkt. Einen Sonderpreis von 5.000 Euro erhält das Projekt „Hanau steht zusammen –
kollektives Gedenken der Opfer vom 19. Februar“ – Institut für Toleranz und Zivilcourage 19. Februar Hanau“. Der Verein ist eine Selbstorganisation von Angehörigen der Todesopfer sowie weiteren Betroffenen der rassistischen Terroranschläge und einzelner Mitglieder des Ausländerbeirats der Stadt Hanau, die als Beziehungspaten Teil dieser Schicksalsgemeinschaft geworden sind.
Der Verein kommuniziert mit der Politik, um Maßnahmen und Projekte zu entwickeln, die ein gesellschaftliches Bewusstsein stärken. Außerdem setzt es sich für ein engagiertes, kraftvolles und vereintes Auftreten für Toleranz und Zivilcourage ein.
Über die Verleihung des Integrationspreises entscheidet eine unabhängige Jury unter Vorsitz von Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. Die weiteren Mitglieder sind Journalist*innen und Publizist*innen überregionaler deutscher und ausländischer Medien.

* pm: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

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