Sichtbare Sanierungsarbeiten am AquaMar starten im September. Mit dem Raumgerüst im AquaMar fangen sie an.
Sobald die Sonderanfertigung steht, kann es losgehen mit den Arbeiten zur Sanierung der beschädigten Decke. Rund fünf Monate werden die Arbeiten am Schwimmbad dann in Anspruch nehmen. Insgesamt rund 1,42 Millionen Euro wird die Stadt Marburg in die Sanierung und in mehr Energieeffizienz investieren.
Für ein repariertes Dach, besseres Raumklima und bessere Beleuchtung bei niedrigerem Energieverbrauch investiert die Stadt kräftig in das Sport- und Freizeitbad AquaMar, damit das Hallenbad schnellstmöglich wieder öffnen kann – und dabei auch Energie einspart. So werden auch zusätzliche – bisher nicht eingeplante – Arbeiten umgesetzt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und um den Aufenthalt im Bad noch attraktiver zu machen.
Die dringend notwendigen Arbeiten sind insbesondere die Sanierungsarbeiten an den Holzbindern im Dach über dem Schwimmerbecken und dem Kinderbecken. Sie weisen Risse auf und sind daher nicht mehr ausreichend tragfähig.
Im September 2019 hatte die Stadt bei einer routinemäßigen Überprüfung Risse in der Dachkonstruktion im Bereich des Schwimmerbeckens im AquaMar festgestellt. Das Schwimmbad musste daher geschlossen bleiben, da die Tragfähigkeit der Decke nicht mehr sichergestellt war.
Die Öffnungszeiten im Hallenbad Wehrda wurden daraufhin verlängert. Gemeinsam mit Nachbarkommunen und Institutionen in Marburg wurden weitere Schwimmbecken für Schulen und Vereine zur Verfügung gestellt.
Ein Prüfstatik- und Sachverständigenbüro wurde mit der Untersuchung der Schäden am Dach und der Ursachen beauftragt. Das Gutachten des beauftragten Prüfstatik- und Sachverständigenbüros lag der Stadt Marburg am Freitag (7. Februar) vor. Das Ergebnis fasste die Gründe für das Problem zusammen.
Die Schäden entstanden, weil die Luft im Bad im Sommer zu feucht und im Winter zu trocken war. Dadurch wurde das Holz im Wechsel immer wieder feucht und trocken. Diese klimatischen Schwankungen resultieren aus Undichtigkeiten der Gebäudehülle in Verbindung mit der Lüftungsanlage.
Durchbrüche in den Holzbindern – entsprechend damaliger Norm – verhinderten, dass das Holz sich gleichmäßig bewegen konnte. So entstanden die Risse. Insgesamt müssen also nicht nur die Risse saniert, sondern auch die Undichtigkeiten in der Gebäudehülle beseitigt werden, damit nicht in wenigen Jahren die gleichen Schäden wieder auftreten.
Nachdem das Gutachten vorlag, hat der Fachdienst Hochbau das Sanierungskonzept ausgearbeitet und dem Magistrat am Montag (16. März) zum Beschluss vorgelegt. Die Planungen gingen dann weiter, ebenso die Suche nach Fachplanungsbüros für die Bereiche Lüftungstechnik und Fassaden- und Dachanschlüsse. Gemeinsam wurde dann die Sanierungsplanung erstellt und im Juni vom Gutachter und Prüfingenieur freigegeben.
Die verschiedenen Arbeiten – in den Bereichen Gerüstbau, Trockenbau, Elektroinstallation, Dämm- und Dichtungstechnik, Lüftungstechnik und Zimmerarbeiten – wurden bereits ausgeschrieben und die ersten Aufträge erteilt. Die Arbeiten im Trockenbau mussten gerade ein zweites Mal ausgeschrieben werden, da es kein annehmbares Angebot gab.
Die beauftragten Firmen haben bereits mit der Arbeitsvorbereitung und der Bestellung von Material begonnen. Das erforderliche Raumgerüst muss eine Sonderkonstruktion werden. Die wird gerade noch ausgearbeitet und dann statisch geprüft – sobald das vorliegt, kann es sichtbar losgehen. Die Stadt rechnet damit, dass die Gerüstbauarbeiten spätestens Mitte September starten. Danach können auch die weiteren Firmen mit den Arbeiten beginnen. Als erstes steht der Rückbau von Decken, Wänden, Elektroinstallation und Beleuchtung auf dem Plan. Auch die Abdichtungsarbeiten an der Gebäudehülle und Anpassungen in der Lüftungstechnik starten dann. Das ist wichtig für ein gleichmäßiges Raumklima – das wiederum Voraussetzung für den Beginn der Zimmerarbeiten ist. Die Zimmerarbeiten sind dann die eigentlichen Sanierungsarbeiten an den gerissenen Dachbindern. Insgesamt rechnet die Stadt mit einer Sanierungszeit von rund fünf Monaten.
Neben der Sanierung der Schäden und der Behebung der Ursachen hat der Magistrat beschlossen, im Sinne des Klimaschutzes auch gleich die Beleuchtung gegen eine energieeffiziente Anlage auszutauschen. Das spart künftig nicht nur Geld, sondern auch Kohlendioxid (CO2) ein. Nach einer ersten Kostenberechnung rechnet die Stadt mit rund 1,42 Millionen Euro für die Sanierung und die zusätzlichen Arbeiten am AquaMar.
* pm: Stadt Marburg
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