Alle zusammen: BiP feierte zehnjähriges Bestehen

Das „Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt“ (BiP) haben Stadt und Kreis 2010 errichtet. Am Mittwoch (1. Juli) feierte das landesweit einmalige Kooperationsprojekt zehnjähriges Bestehen.
Es sollte unterschiedliche Angebote unter einem Dach zusammenbringen. Daneben sollte das BiP Beratungs- und Unterstützungsstrukturen erweitern und besser vernetzen.
„Netzwerke sind soziale Gebilde“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Als Interaktionsgemeinschaften, die zur Bewältigung aktueller sozialer Herausforderungen und Probleme beitragen, sind sie unverzichtbar geworden. Als ein hilfreiches Netzwerk hat sich das BiP erst jüngst wieder bestens bewährt.“
Gemeinsam mit Landrätin Kirsten Fründt sowie Vertreterinnen und Vertretern der freien BiP-Träger blickte er auf zehn Jahre „Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt“ zurück. „Zehn Jahre sind ein großer Erfolg und eine gute Basis für Weiteres“, sagte die Landrätin. „Das BiP hat sich als Dienstleistungszentrum für Ratsuchende und Engagement-Willige bestens bewährt. In der Universitätsstadt Marburg und im Landkreis ist das ,Netzwerken‘ bekannt, selbstverständlich mitgedacht und einbezogen.“
Der Pflegestützpunkt des Landkreises an zentraler Stelle sowie inhaltlich und räumlich eng vernetzt, sei ein wichtiger Mosaikstein für das Gesamtbild der Einrichtung. „Aktuell zeigt sich wieder deutlich, dass das BiP ein wichtiger und besonderer Ort der persönlichen Begegnungen, des gemeinsamen Gestaltens, Entwickelns und Agierens sowie des Austauschs ist und bleibt“, erklärte Fründt.
Der Oberbürgermeister und die Landrätin verwiesen darauf, dass sich das gerade während der schwierigen und herausfordernden Corona-Zeit gezeigt habe. „Ältere wie jüngere Menschen haben sich mit ihren Fragen an das Beratungszentrum gewandt, weil sie plötzlich mit den Herausforderungen des Alltags nicht mehr zurechtkamen beziehungsweise gerne helfen wollten“, , berichtete Dr. Petra Engel von Fachdienst Altenplanung der Universitätsstadt Marburg. „Umgehend haben die Freien Träger des BiP gemeinsam mit der Stadt Marburg eine Telefonhotline „Corona-Hilfe“ eingerichtet, die Unterstützungssuchende und Hilfeanbietende unkompliziert zusammenbringt.“
Um möglichst viele Menschen optimal beraten und unterstützen zu können, wurden neue, digitale Angebote entwickelt. „Die erweiterte Erreichbarkeit durch technische Möglichkeiten und hilfreiche Digitalisierung stellt eine gute Ergänzung dar, ohne die persönliche Beratung und Begegnung zu ersetzen“, sagte Engel. Daher arbeitet das BiP an der Weiterentwicklung seiner vielfältigen Angebotspalette.
Zentrale Bestandteile des BiP sind für die Stadt das Pflegebüro die Altenhilfe und die Altenplanung sowie der Pflegestützpunkt des Landkreises. Der Marburger Verein für Selbstbestimmung war mit Werner Englert bereits Mitinitiator und von Beginn an dabei. Zur Vielfalt des Gut Älterwerden gehört die Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf als weiterer freier Träger.
Nicht wegzudenken aus dem BiP ist die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf mit vielen Verbindungen zu den Aufgaben der anderen BiP-Träger, Engagierten und Hilfe suchenden Menschen von Jung bis Alt. Im Lauf der Jahre kamen Selbsthilfevereine mit regelmäßigen Sprechstunden im BiP hinzu. Auch der Seniorenbeirat bietet im BiP monatliche Sprechstunden an.
Unabhängig, kostenfrei und kooperativ bietet das BiP Information und Beratung zu freiwilligem Engagement, rechtlicher Betreuung, „Gut Älterwerden“ in der Region, Wohnen im Alter, Pflege, Vorsorgevollmacht und Demenz. Ziel ist eine umfassende Beratung mit kurzen Wegen für Ratsuchende durch viele Anlaufstellen unter einem Dach. Ratsuchende werden im vertraulichen Gespräch umfassend informiert, damit sie die für sich und alle an ihrer Situation Beteiligten besten Wege und Lösungen finden können.
Alle im BiP arbeiten eng zusammen und stehen in regelmäßigem Kontakt und Fachaustausch, Mitarbeitende verschiedener Träger informieren, wenn nötig und gewünscht, auch in trägerübergreifenden Teams.
Die Errichtung des BiP Am Grün in einem ehemaligen Bankgebäude geht auf den Wunsch von Stadt und Landkreis zurück, ein zentrales Beratungszentrum mit unterschiedlichen Angeboten unter einem Dach zu haben. Den Anstoß gab dann 2008 die Einrichtung des Pflegestützpunkts, auch um die gute Beratungs- und Unterstützungsstruktur zu erweitern und besser zu vernetzen.
Etwas Neues sollte geschaffen werden. Das gelang schließlich auch. Das vertrauensvolle Miteinander sei stetig gewachsen und das Verständnis „Alle Träger sind Teil eines Ganzen“ werde im BiP seit Beginn sehr erfolgreich gelebt, berichteten die Träger.
Verantwortliche und Beschäftigte wünschen sich für die Zukunft eine noch größere Bekanntheit dieses einmaligen Angebots. Alle Ratsuchenden in der Region sollten darüber informiert sein, dass das BiP als Anlaufstelle für Anliegen und Fragen rund um die Themen freiwilliges Engagement, Demenz, rechtliche Betreuung, „Gut Älterwerden“ in der Region, Wohnen im Alter, Pflege und Vorsorgevollmacht ist.

* pm: Stadt Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.