Massiert kommuniziert: Alle Kinder können wieder zur Kita kommen

Mit großen Schritten geht es in der Kinderbetreuung weiter in Richtung „Normalität“. Ab Montag (6. Juli) sollen alle Kinder wieder in die Kitas kommen können.
Nicht nur für Kinder und Eltern ist das „die gute Nachricht der Woche. Eine lange Zeit häuslicher Isolation neigt sich damit dem Ende entgegen.
„Am Montag (8. Juni) ist der sogenannte „eingeschränkte Regelbetrieb“ in den Betreuungseinrichtungen gestartet. Annähernd allen Marburger Kindern wurde es ermöglicht – zumindest tageweise und zeitlich verkürzt -, in die Krippen beziehungsweise Kindertagesstätten zurückzukehren. Ab Montag (6. Juli) kann der Normalbetrieb wieder anlaufen.
Was das unter den Bedingungen einer Pandemie bedeutet, darüber haben Stadt und freie Träger in einem Elternbrief informiert. „Nach wochenlangen Einschränkungen in der Kinderbetreuung dürfen wir wieder alle Marburger Kinder in Einrichtungen der Stadt und der freien Träger begrüßen“, freute sich Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Darüber freuen sich sicherlich nicht nur die Familien, sondern auch das Betreuungspersonal und wir als Träger.“
Auf herausfordernde zweieinhalb Monate blickte die Jugenddezernentin zurück: „Elf Wochen Notbetreuung seit dem 16. März, dann seit dem 2. Juni der eingeschränkte Regelbetrieb: Allen Beteiligten wurde einiges abverlangt, damit vor allem unsere jüngsten Marburger*innen möglichst gut durch diese Zeit kommen.“ Dinnebier betonte: „Für den Einsatz, das Durchhaltevermögen, die Unterstützung und das Verständnis möchten wir vor allem den Familien und allen Mitarbeiter*innen im Bereich der Kinderbetreuung unseren Dank aussprechen.“
Stadt und freien Trägern war es daher auch immer ein Anliegen, möglichst vielen Familien Kita-Plätze anbieten zu können. „Eine Auswertung des Hessischen Städtetags hat ergeben, dass Marburg hessenweit an der Spit ze liegt mit der Öffnung der Notbetreuung für möglichst viele Kinder und Familien“, berichtete Fachbereichsleiterin Stefanie Lambrecht vom Fachbereich Kinder, Jugend, Familie.
So nahmen bis Ende Mai 1.134 Kinder die Notbetreuung in Anspruch, das entspricht 36 Prozent der regulär zur Verfügung stehenden Betreuungsplätze.
Rund zwei Wochen später – nach Übergang in den eingeschränkten Regelbetrieb – besuchten annähernd 2.000 Kinder wieder ihre Einrichtungen, das entspricht knapp 70 Prozent der eigentlichen Plätze.
Ab Montag (6. Juli) kann laut Beschluss der Hessischen Landesregierung nun der Normalbetrieb wieder anlaufen. Demnach können wieder alle Kinder – 100 Prozent – ihre Betreuungseinrichtungen besuchen. Allerdings können nicht alle Kinder an allen Tagen kommen.
Die Einrichtungen kommen auf die Eltern zu und werden im Vorfeld abklären, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten die Kinder betreut werden.Was „Normalbetrieb“ unter Gesichtspunkten des Infektionsschutzes bedeutet, darüber haben Stadt und freie Träger außerdem Eltern und Erziehungsberechtigte in einem gemeinsamen Schreiben informiert.
„Dass die Notbetreuung beziehungsweise der eingeschränkte Regelbetrieb enden, bedeutet nicht, dass alles wieder direkt so wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie sein kann“, erläuterte Lambrecht. So gibt die Landesregierung vor, dass der Normalbetrieb unter Bedingungen einer Pandemie läuft, und hat den Städten und Gemeinden die Aufgabe übertragen, die weiteren Maßnahmen nach den Bedingungen vor Ort zu entscheiden.
„Das Virus ist leider immer noch da, wie uns die massiven lokalen Corona-Ausbrüche in anderen Regionen aktuell vor Augen führen“, sagte die Stadträtin. „Wir sehen uns als Stadt Marburg – gerade in der Kinderbetreuung – daher in einer besonderen Verantwortung. Unsere Priorität ist weitmöglichste Sicherheit für alle: für Kinder und ihre Familien sowie Beschäftigte.“
Die Entscheidung, weiter vorsichtig und besonnen mit den Lockerungen umzugehen, haben Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, der Freien Träger, der Elternschaft und des Jugendamtes sowie Einrichtungsleitungen unter fachlicher Beratung einer Virologin gemeinsam getroffen. Zusammen haben sie auch darüber beraten, wie die Zeit ab dem 6. Juli bestmöglich gestaltet werden kann, um einerseits die Kinder optimal zu betreuen und andererseits die besonderen Pandemiebedingungen zu beachten.
„Unser höchstes Anliegen ist es, dass Kinder und ihre Familien sowie unser Betreuungspersonal weiterhin bestmöglich geschützt werden, denn mehr Kontakt birgt auch mehr Risiko“, erklärte Fachdienstleiterin Angela Stefan vom städtischen Fachdienst Kinderbetreuung. Die Hygieneregeln werden in den Einrichtungen daher beibehalten. „Die Kinder haben die Regelungen gut verstanden, sind geübt und gehen wirklich gut damit um.“
Durch eine Fortführung der gewohnten Regeln soll zudem der Situation vorgebeugt werden, dass Lockerungen wieder zurückgenommen werden müssen, falls die Infektionszahlen im Landkreis schnell und deutlich ansteigen. In allen Einrichtungen der Stadt – ob in städtischer oder freier Trägerschaft –
werden die derzeit praktizierten Hygiene- und Abstandsregeln bis zum Ende der Sommer- und Ferienzeit bis zum 1. September weitergeführt. Auch die festen Gruppen bleiben noch bestehen.
„Das hat den großen Vorteil, dass im Falle einer einzigen Infektion nicht die gesamte Einrichtung geschlossen werden müsste, sondern erstmal nur die betroffene Gruppe“, erläuterte Stefan. Die Eltern werden gebeten, bei Betreten der Einrichtungen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen und Abstand zu halten – so wie es auch in anderen öffentlichen Einrichtungen praktiziert wird.
In der Woche vor dem 1. September wird sich die Expertengruppe dann noch einmal treffen und auf Grundlage des Infektionsgeschehens über das weitere Vorgehen beraten. „Wenn die Zahlen niedrig bleiben, können wir in großen Schritten weiter Richtung „Normalbetrieb“ gehen, wie wir ihn hier in Marburg eigentlich kennen“, erkl#ärte Lambrecht. „Trotz der anhaltenden Veränderungen bleibt eines unverändert: Unser Fachpersonal arbeitet weiterhin auf Grundlage unseres pädagogischen Auftrags und orientiert sich dabei immer an den Bedürfnissen der Kinder.“

* pm: Stadt Marburg

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