„Wenn ich mir was wünschen dürfte“ feierte am Freitag (12. Juni) Premiere auf der Schlossparkbühne. Heraus kamen mehrere wunderschöne Geschichten, die auch aktuelle Themen behandelten.
Beim ersten Aufeinandertreffen von Schauspielenden und Publikum nach dem „Lockdown“ wegen Corona zeigte das Hessische Landestheater Marburg (HLTM) „eine sommerlich lichte Revue, die versucht, mit Abstand das Beste draus zu machen“. Schon vor dem Theaterstück begann die Inszinierung. Die Schauspieler lebten das aus, was sie in ihrer Quarantäne-Zeit gemacht hatten.
Manche lehnten senkrecht ihre Beine an eine Wand an; andere saßen einfach nur gelangweilt auf Stühlen. Um 21 Uhr ging mit Schauspielfeuerwerk die Revue dann los.
Immer wieder sangen, tanzten und lachten die Schauspieler. Über das Zusammenkommen mit dem Publikum freuten sie sich sichtlich.
Auch das Publikum freute sich über das Zusammentreffen. Das bekundete es mit einem tosendem Applaus gleich zu Beginn. An seiner Lautstärke merkte man gar nicht, dass nur 99 Plätze der Schlossparkbühne belegt waren.
Die Stimmung war in der sommerlichen Abendwärme sehr schön. Hervorgehoben wurde die Stimmung der jeweiligen Stücke mit Schildern aus Pappe. Auf ihnen waren lustige Sätze oder Informationen gedruckt, die die Schauspielerinnen und Schauspieler an passenden Momenten hoch hielten.
Auch eine Live-Band war dabei. Die Musik wurde in die Stücke mit eingebunden; und so wurde das Publikum gleich doppelt unterhalten über das, was es sehen und über das, was es hören konnte.
Die abwechslungsreiche Farbenpracht der Kostüme passte zu der bunten Musikauswahl. Von einem Lied der eher düsteren Band „KIZ“ bis zu einem Lied aus dem eher romantischen Musical „The sound of music“ war alles dabei.
Genauso vielfältig waren auch die Themen. So ging es um die Corona- und Quarantäne-Zeit, aber auch um Rassismus und Diskriminierung. Manche Themen wurden ernst behandelt, andere spielerisch und nur zwischen den Zeilen angedeutet.
Der Titel „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ spielt auf ein Lied des Komponisten und Texters Friedrich Hollaender an. Am Ende kam dieses berühmte Chanson auch in dem Stück vor.
Das Bühnenbild war bunt und schrill. Mit verschiedenen Effekten wurde die Technik zu einem wichtigen Bestandteil der Szenerie. Die Beleuchtung wurde nach und nach angeschaltet, während die Sonne langsam unterging.
Das ganze Team hat dieses Theaterstück innerhalb von nur zwei Wochen auf die Beine gestellt. Dadurch bekommt die hohe Qualität nochmal eine neue Bedeutung. Nach dem Anschauen des Stücks möchte man allen Beteiligten für eine schöne Stunde voller Spaß und Unterhaltung danken.
Sie haben wirklich das Beste aus der Situation gemacht.
** Luca Mittelstaedt