Die chinesische Stadt Neijiang hat der Stadt Marburg Schutzmasken geschenkt. Die Hilfslieferung ist eine Geste der Freundschaft nach ersten Kontakten zwischen Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Neijiangs Vize-Bürgermeister Xing Weiping.
Die FFP2-Masken verteilt die Stadt an stationäre Pflegeeinrichtungen. Eigentlich wollte Vize-Bürgermeister Xing Weiping mit einer Delegation aus Neijiang in diesem Monat die Universitätsstadt Marburg besuchen, um über kommunalpolitische Themen in Hessen und der chinesischen „Panda“-Provinz Sichuan ins Gespräch zu kommen. Er und seine Stadtregierung seien interessiert gewesen an der Attraktivität Marburgs als Universitätsstadt mit vielen chinesischen Studierenden und der besonderen Schönheit des Stadtbilds, wie sie erklärten.
„Wir hatten schon erste sehr freundliche Kontakte. Doch dann kam die Corona-Pandemie und die Deutschland-Reise von Vize-Bürgermeister Xing Weiping musste leider ausfallen“, berichtete Spies. „Umso überraschter und erfreuter sind wir über das Geschenk, das uns nun aus Neijiang erreichte.“
Xing Weiping hatte vor einigen Wochen von den damaligen Engpässen im Bereich der Schutzausrüstung in Deutschland gehört – und spontan seiner Oberbürgermeisterin Zheng Li vorgeschlagen, Marburg mit Schutzmasken auszuhelfen. Die Oberbürgermeisterin hat daraufhin die Spende genehmigt und 4.000 Schutzmasken auf die Reise nach Deutschland geschickt.
Die freundschaftliche Hilfslieferung wird nun an Einrichtungen verteilt, die eine solche Schutzausrüstung im Arbeitsalltag benötigen: „Wir geben jeweils 150 der FFP2-Schutzmasken an 15 Alten- und Pflegeheime und vier stationäre Wohnformen für Menschen mit Behinderung in Marburg weiter“, erklärte Spies. „Die Mitarbeitenden dort haben jeden Tag Kontakt zu den Bewohner*innen und Abstand lässt sich dabei nicht an allen Stellen einhalten. Deswegen müssen wir die Menschen, die beispielsweise in der Pflege tätig sind, und die Patient*innen besonders schützen.“
„Die weiteren Masken gibt die Stadt an Personen weiter, die im Außendienst tätig sind beispielsweise im Jugendamt – und an Einsatzkräfte. „So schützen wir auch diejenigen, die für unsere Sicherheit und die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen täglich im Einsatz sind“, erklärte Bürgermeister Wieland Stötzel. Auch für den sozialen Dienst, für die inklusive Ferienbetreuung und für Beschäftigte der Kitas, die der Risikogruppe angehören, werden diese Masken bereitgestellt.
Die ersten FFP2-Masken haben Spies und Stötzel persönlich an die Marburger Altenhilfe St. Jakob übergeben. Der stellvertretende Heimleiter Johannes Lang bedankte sich für die Spende, die ihn über die Stadt aus China erreicht: „Wir können sie sehr gut zum Schutz unserer Mitarbeiter*innen und der Bewohner*innen gebrauchen.“ Die weiteren Masken wurden ebenfalls in dieser Woche zu den 19 Einrichtungen gebracht.
Neijiang liegt in der „Panda“-Provinz Sichuan in China. Dort leben 4 Millionen Menschen. Die Stadt liegt südlich der Provinzhauptstadt Chengdu und an der Grenze zu Chongqing, der weltweit größten Stadt.
Neijiang hieß früher „Zuckerstadt“, da damals die Zuckerproduktion dort die Wirtschaft dominierte. Heute spielen dort kleine und mittlere Unternehmen, Hightech, Informatik, Digitalisierung, Maschinenbau und der automotive Sektor eine große Rolle.
* pm: Stadt Marburg