Auch in Krisenzeiten ist der Seniorenbeirat der Universitätsstadt Marburg für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger da. Die nächste Sprechstunde am Montag (20. April) findet wegen der Corona-Krise allerdings telefonisch statt.
Seit mehr als 20 Jahren setzt sich das Gremium für Marburgs Seniorinnen und Senioren ein. 2021 stehen die Wahlen für den Seniorenbeirat an. Im Vorfeld möchten die Mitglieder ihre Arbeit verstärkt ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken und neue Engagierte dafür interessieren.
Der Seniorenbeirat der Stadt Marburg bietet – wie gewohnt – seine Sprechstunde am Montag von 14.30 bis 16 Uhr an. Die Gespräche werden diesmal telefonisch geführt unter 06421/201-1521.
Die Beratung in der Sprechstunde ist grundsätzlich offen für alle Anliegen, die vertraulich behandelt werden. Das Schwerpunktthema der diesmaligen Sprechstunde sind Veranstaltungen in den Marburger Stadtteilen.
Zwar werden Veranstaltungen derzeit ausgesetzt, doch wenn die Corona-Krise überstanden ist, wird es wieder Zusammenkünfte geben. Darüber zu sprechen und sich auf die Zeit nach Corona zu freuen, kann älteren Menschen Mut und Zuversicht bereiten.
Wie jede Initiative lebt auch der Seniorenbeirat vom Engagement aller Beteiligten. Die Wahl zum Seniorenbeirat für die Legislaturperiode 2021 bis 2026 steht bevor. Interessierte in der Seniorenarbeit Tätige sind eingeladen, an der Gestaltung ihrer seniorenfreundlichen Stadt mitzuwirken.
Jede und jeder über 60-Jährige aus Marburg, die oder der einer Seniorenvereinigung angehört, hat die Möglichkeit, sich als Mitglied in den städtischen Seniorenbeirat wählen zu lassen. „Wir brauchen freiwillige Mitstreiter*innen, die bereit sind, sich gemeinsam mit uns für die Belange älterer Mitmenschen einzusetzen,“ betonte der Vorsitzende Joachim Wölk.
Der Seniorenbeirat der Universitätsstadt Marburg ist mit einigen Mitgliedern im Seniorenrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf vertreten, dennoch gibt es insbesondere strukturell einige Unterschiede.
Im Seniorenbeirat der Universitätsstadt Marburg arbeiten 16 entsandte Mitglieder aus unterschiedlichen Seniorenvereinigungen gemeinsam mit gewählten Vertretern der Kommunalpolitik und der Marburger Wohlfahrtsverbände eng zusammen. Aus der Stadtverwaltung stehen dem Gremium ein Vertreterin aus dem ehrenamtlichen Magistrat sowie eine Person der Geschäftsführung zur Seite.
„Durch die gemeinsame Arbeit stellen wir unsere fachlichen und persönlichen Erfahrungen in den Dienst älterer Bürger*innen“, erklärte Wölk. „Wir sind Vermittler zwischen der Stadtverwaltung und den älteren Menschen in Marburg. Als Interessenvertretung leiten wir Ihre Sorgen und Anregungen an die zuständigen Stellen der Stadt weiter.“
Die Beiratsmitglieder treffen sich fünf Mal im Jahr, um die Anliegen der Seniorinnen und Senioren zu beraten und gemeinsam Lösungen zu finden. So wurde im Jahr 2019 das Projekt „SOS – Rettung aus der Dose“ angestoßen und erfolgreich umgesetzt.
Außerdem regte der Seniorenbeirat an, zwei zusätzliche Sitzbänke entlang der Landgraf-Philipp-Straße aufzustellen. Mit Unterstützung des städtischen Fachdiensts Tiefbau wurden die neuen Sitzgelegenheiten installiert.
„Der steile Weg zum Schloss ist für viele ältere Menschen nicht mehr zu bewältigen“, erklärte Anneliese Winterstein vom Seniorenclub Moischt. „Mit den neuen Bänken trauen sich auch mobilitätseingeschränkte Bürger*innen wieder mehr zu.“ Als erfahrenes Gründungsmitglied ist sie von Anfang an dabei und engagiert sich im Stadtteil Moischt für die Teilhabe ihrer älteren Mitmenschen.
Um mehr Bürgernähe herzustellen, bietet der Seniorenbeirat auch die Möglichkeit an, Probleme des Älterwerdens im persönlichen Austausch anzusprechen. Die Sprechstunde des Seniorenbeirats lädt daher jeden dritten Montag im Monat von 14.30 bis 16 Uhr ins Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) am Rudolphsplatz ein. Neben einer persönlichen Beratung – nach dem Ende der aktuell gültigen Kontakt- und Abstandsregeln – können Interessierte auch mehr über ein besonderes Schwerpunktthema erfahren.
„Mobilität und Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ist ein Thema, dem wir uns in der Sprechstunde verstärkt widmen“, berichtete Rosemarie Berghöfer, die seit 2016 von der Hansenhausgemeinde in den Seniorenbeirat entsandt wurde. Sie ist Mitglied im Fahrgastbeirat der Stadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Dort setzt sie sich gezielt für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen ein, die den ÖPNV nutzen möchten.
Dr. Gerlind Wiegand vom Verein Initiative Aktive Bürger*innen Cappel (ABC) verstärkt ebenfalls seit 2016 als gewähltes Mitglied den Seniorenbeirat und stellte sich sofort für die Sprechstunde zur Verfügung. „Die Mitgestaltung der Altenhilfelandschaft liegt uns am Herzen, weil es uns alle betrifft“, begründete sie ihr Engagement.
„Reden zu können, tut gut“, bestätigte Lucia Bodenhausen die Bedeutung des Angebots. „Wir hören auch gerne einfach zu.“ Sie und Karin Schmitt setzen sich gemeinsam als Einrichtungsfürsprecherinnen unter anderem für die Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen der Marburger Altenhilfe St. Jakob ein.
* pm: Stadt Marburg