Entschieden weist das Aktionsbündnis „Afföller retten“ die Angriffe der CDU in der Stadtverordnetenversammlung (StVV) von Freitag (27. September) gegen Renate Bastian zurück. Sie hatte auf der Demonstration des Bündnisses gegen den Afföller-Verkauf am Samstag (21. September) geredet.
„Unterstes moralisches Niveau“ und rechtspopulistische Methoden wurden ihr unterstellt, weil sie dabei auf die Spendentätigkeit der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) und die Heimlichtuerei beim Grundstücksverkauf hingewiesen hatte. „Renate Bastian wurde diffamiert, aber gemeint sind wir alle, die sich gegen den Verkauf engagieren und einen generellen Privatisierungsstopp fordern“ erklärte die Bündnissprecherin Tamara Chilashvili. Das sei ein leicht zu durchschauender Versuch, den zivilgesellschaftlichen Protest zu diskreditieren und zu isolieren.
„Wir fordern die Stadtverordneten der SPD auf, alternative Nutzungsmöglichkeiten des Areals zu bedenken, und dem Verkauf nicht zuzustimmen“, ergänzte Bündnissprecher Christian Kirscht. Wiederholt sei von sozialdemokratischer Seite beklagt worden, dass man eigene Gestaltungsmöglichkeiten – zum Beispiel auch beim sozialen Wohnungsbau –
durch Privatisierung öffentlicher Flächen in der Vergangenheit aus der Hand gegeben habe. „Wir erwarten von der Marburger SPD, diese Fehler am Afföller-Gelände nicht zu wiederholen.“
Das Aktionsbündnis ruft die Stadtverordnetenvorsitzende Marianne Wölk dazu auf, zu einer Bürgerversammlung im Nordviertel zur Zukunft des Afföller einzuladen. Das könnte der Auftakt sein zu einem Bürgerbeteiligungsprozess, wie er erfolgreich zur Bebauung des Hasenkopfs stattfindet.
Das Aktionsbündnis weist darauf hin, dass mittlerweile über 2.600 Personen den Aufruf gegen den Verkauf des Afföllergrundstücks unterschrieben haben. In den kommenden Wochen werden an Infoständen bei Veranstaltungen, an Ständen in der Stadt und an der Uni Mitglieder des Aktionsbündnisses verstärkt mit den Unterschriftenlisten unterwegs sein.
* pm: Aktionsbündnis „Afföller Retten“