„Marburg ist eine kleine Stadt in einem engen Tal.“ So beschrieb Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies die Universitätsstadt schon mehrfach.
Hervorheben wollte der Oberbürgermeister damit das Dilemma der schier unvereinbaren Anforderungen an Kommunalpolitik und Städtebau. Konflikte sind dabei geradezu vorprogrammiert. Freie Flächen gibt es im Tal ebensowenig wie erschwinglichen Wohnraum.
Der Plan, den Parkplatz am Alten Gaswerk im Afföller mit einem Altenheim zu bebauen, ist jedoch aus gleich mehreren Gründen fatal. Nicht nur wäre der Käufer hochproblematisch, sondern auch die Lage des Seniorenheims zwischen Stadtautobahn und Kulturzentrum. Wer nicht von völliger Schwerhörigkeit aller Bewohnenden ausgeht, der kann einen solchen Ort nicht ernsthaft für ein Altenheim vorschlagen.
Der Investor ist in Marburg zudem kein Unbekannter. Jahrzehntelang hat der Gründer der nun an dem Kauf interessierten Stiftung die „politische Landschaft“ in Marburg mit großzügigen Spenden „gepflegt“. Ein Verkauf städtischer Liegenschaften an die Pohl-Stiftung hat also einen Augout.
* Franz-Josef Hanke