Der Alte Botanische Garten wird umgestaltet. Das hat die Philipps-Universität am Freitag (16. August) angekündigt.
Mitte August beginnt die Umsetzung des Parkpflegewerks für den Alten Botanischen Garten. Das ist „die gute Nachricht der Woche“.
Die ersten beiden Schritte zur Umsetzung werden der Abbau des Duft- und Tastgartens sowie die ansprechendere Gestaltung des Heilpflanzenbeets sein. In beiden Fällen werden einige Tonnen Beton und Fundamente aus dem Alten Botanischen Garten verschwinden. Das Parkpflegewerk wurde im Herbst 2018 als fundierte Arbeitsgrundlage für die weitere Entwicklung des Gartens vorgelegt, der seit den 70er Jahren überwiegend als öffentlicher Park in der Innenstadt dient.
In der Woche ab Montag (19. August) wird der Duft- und Tastgarten in der Nähe der Behringtreppe am Pilgrimstein abgebaut. Dieser Abbau ist sowohl mit der Deutschen Blindenstudienanstalt (BliStA) als auch mit der Stadt Marburg abgestimmt.
In den 80er Jahren als Duftrosen- und Blindengarten angelegt, wurden in der Anlage später Duftrosen durch pflegeleichte Beetrosen ersetzt. Inzwischen ist der Standort für Rosen nicht mehr sonnig genug, weil die umgebende Vegetation weitergewachsen ist und das Rosenbeet zunehmend beschattet.
Beim Abbau werden zunächst die in die Jahre gekommenen Metallgeländer des Beets abmontiert und entsorgt, dann werden die Betonsteine zur Begrenzung der Hochbeete und Wegbeläge entfernt. „Von Seiten des Botanischen Gartens werden alle Anstrengungen unternommen, um wertvolle – zu erhaltende – Pflanzenbestände umzusetzen.
An der Terrasse des Musizierhauses befindet sich ein Rosenbeet, das erweitert und aufgewertet werden soll. Dazu werden – wenn möglich – Pflanzen wiederverwendet. Zusätzlich wird die Pflanzung ergänzt.
Auch andere Elemente – zum Beispiel Rankgitter – werden soweit möglich weiterverwendet. „Bei allen Arbeiten achten wir darauf, dass in Anspruch genommene Flächen und die angrenzende Vegetation so schonend wie möglich behandelt werden und es so wenige Beeinträchtigungen wie möglich gibt“, versprach die Technische Leiterin Kristin Kilias.
Die Fläche des Tastgartens wird im Anschluss in die Große Wiese integriert und mit Rasen eingesät. Im Herbst wird zudem ein markanter Baum (Gelbholz) neben dem ehemaligen Duft- und Tastgarten nachgepflanzt, der im Jahr 2017 wegen fehlender Standsicherheit gerodet werden musste.
Das Heilpflanzenbeet an der Nordseite des Gartens in der Nähe zur neuen Universitätsbibliothek wird ansprechender gestaltet. Dazu werden die Betonplatten auf den Wegen im Heilpflanzenbeet ausgebaut. Die Wegedecke wird mit dem für den Alten Botanischen Garten typischerweise verwendeten Goßfeldener Lahnkies gestaltet.
„Dadurch wird das allgemeine Erscheinungsbild verbessert und Fläche entsiegelt“, erklärte Kilias. Die Lücken in der Buchsbaumhecke, die als Begrenzung rund um das Heilpflanzenbeet dient, werden geschlossen. Bei den gärtnerischen Arbeiten – sowohl beim Duft- und Tastgarten als auch im Heilpflanzenbeet – werden auch Auszubildende des Botanischen Gartens mitwirken.
* pm: Philipps-Universität Marburg