Eine große Klimaaktion von „Fridays for Future“ findet von Freitag (21. Juni) bis Samstag (23. Juni) in Aachen statt. Eine Gruppe aus Marburg wird mit einem Bus dort hinfahren.
Die „Marburger Linke“ hat zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen. Dazu erklärte ihr Vorsitzender Philip Kaufmann: „Die Zeit zu handeln ist jetzt. Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen – wir wissen es längst: Die Klimakrise ist heute schon zerstörerische Realität für Menschen auf der ganzen Welt, vor allem im globalen Süden. Aber es reicht nicht, nur alle paar Jahre wählen zu gehen. Der Druck auf die Bundesregierung muss noch stärker werden, der Kohleausstieg muss deutlich vor 2038 umgesetzt werden. Dafür gehen wir gemeinsam auf die Straße.“
Aus 16 Ländern werden Demonstrierende erwartet. Sie wollen gegen den Abbau von Braunkohle demonstrieren, der in der Nähe stattfindet. Das rheinische Braunkohlerevier ist die größte Kohlendioxid-Quelle europas.
Aachen liegt im Drei-Länder-Eck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Mit der Auswahl dieser Stadt wollen die Veranstalter verdeutlichen, dass das Problem nur global gelöst werden kann.
Mit einem großen Internetauftritt werben die Organisatoren für die Demonstration. Für das Wochenende veröffentlichten sie ein eigenes Video und erstellten eine Internetseite. Außerdem informieren sie Interessierte täglich auf einer eigenen Instagram-Seite.
Ob sich die Mühe auszahlt, wird sich zeigen. Die Veranstalter rechnen mit 15.000 bis 20.000, die Polizei mit über 50.000 Teilnehmern.
Jannik Schestag aus Mabrburg hat das Wochenende maßgeblich organisiert. Er ist aktiv bei der Ortsgruppe von „Fridays for Future“ und „Greenpeace Marburg“.
Zeitgleich findet auch eine „Aktion des zivilen Ungehorsams“ von „Ende Gelände“ im Braunkohlerevier statt. Das „Aktionsbündnis“ hat vor, den Kohleabbau zu blockieren. Das Bündnis erwartet über 1.000 Veranstalter.
Die Polizei hat angekündigt, dass sie mit einem Großaufgebot anwesend sein wird. Die Beamten haben anfang Juni für Kritik gesorgt. Eine Warnung, dass die Schüler sich nicht von „gewaltbereiten Gruppierungen“ instrumentalisieren lassen sollen schickten sie an mehrere Schulen.
Die Demonstranten fühlten sich zu Unrecht beschuldigt. „In diesem Schreiben werden bewusst Falschinformationen verbreitet und friedliche Organisationen und Gruppierungen diskreditiert“, schrieben sie in einer Pressemitteilung.
Am Freitag wird auch ein Bus aus Marburg nach Aachen fahren. Dort startet nach der ankunft eine große Demonstration in der Innenstadt. Mehrere Künstler und Bands wie „Culcha Candela“ werden bei der Abschlusskundgebung auftreten.
Die Demonstranten werden von Freitag auf Samstag (22. Juni) in verschiedenen Schlafstätten untergebracht. Am Samstag findet eine zweite Demo am Tagebau Garzweiler statt.
Der Demonstrationszug wird bei der Kundgebung von „#AlleDörferBleiben“ enden. Dort wollen die Demonstrierenden das Anliegen der Bewohner und Bewohnerinnen rund um den Tagebau unterstützen, die für den Erhalt ihrer Heimat und des Klimas kämpfen.
*Luca Mittelstaedt
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