„Europa, jetzt aber richtig“ lautet das Motto zum 1. Mai 2019. Gut 1.800 Menschen zogen am Mittwoch (1. Mai) durch Marburg.
Gegen 11 Uhr versammelten sich Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aller Altersstufen vor Büro des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) an der Bahnhofstraße. Von dort ging es den Pilgrimstein entlang über den Rudolphsplatz und die Universitätsstraße zu einer kurzen Zwischenkundgebung an derAugustinertreppe. Vom Hanno-Drechsler-Platz zog die Maidemo dann weiter zur Abschlusskundgebung mit Maifest auf dem Marktplatz.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies begrüßte die Demonstrierenden dort gegen 13 Uhr auch in Vertretung der erkrankten Landrätin Kirsten Fründt. Solidarität und Soziale Gerechtigkeit seien wichtige Anliegen in der Stadt Marburg, erklärte Spies. Solange Menschen irgendwo auf der Welt auch durch deutsche Waffen und deutsche Politik zur Flucht gedrängt oder gar gezwungen werden, sei es die moralische Pflicht der Deutschen, diesen Menschen Schutz zu bieten.
Mairedner Pit Metz bedankte sich bei den Beschäftigten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) für ihr gewerkschaftliches Engagement. Ihre Lohnforderungen seien nur allzu berechtigt angesichts des Anstiegs der Gewinne des Mutterkonzerns Rhön-Klinikum AG: „Wie wrde die Rhön-Ag reagieren, wenn Ihr die 40 Prozent als Gehaltserhöhung einfordert, um die sie im letzten Jahr ihren Gewinn gesteigert hat?“
Metz sprach sich für bessere Arbeitsbedingungen bei metallverarbeitenden Betrieben in der Region aus. Ausdrücklich lobte er die Beschäftigten der Eisengießerei Winter in Stadtallendorf für ihre Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung.
Eine bessere Bildung forterte Metz ebenso wie die Unterstützung der Schülerbewegung „Fridays for Future“. Nur ein zügiges Umsteuern auf klimafreundliche Elektromobilität könne die Zukunft von Arbeitsplätzen in deutschen Automobilkonzernen sichern.
Auch die internationale Solidarität war ein wichtiges Thema der Gewerkschaften. Vor Allem inhaftierte Kolleginnen und Kollegen in der Türkei erhielten viel Solidarität durch Applaus und wiederholte Rufe: „Hoch die internationale Solidarität!“
Eindringlich forderten Spies und Metz die Anwesenden auf, bei der Europawahl am Sonntag (26. Mai) allen Rechtspopulisten eine klare Absage zu erteilen. Bei aller Kritik an einzelnen Entscheidungen in Brüsssel sei die Wahl doch eine wichtige Gelegenheit, ein deutliches Votum für Demokratie und Meinungsfreiheit in Europa abzugeben.
* Franz-Josef Hanke
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