Bislang drei Anrufe falscher Polizisten hat die Polizeiam Donnerstag (3. Januar) registriert. Älteren Personen wurde vorgespielt, am Telefon sei ein Mitarbeiter der Kriminalpolizei Marburg.
zwischen 9 und 9.30 Uhr befragte der Anrufer seine Opfer unter anderem eingehend zu ihren Bankverbindungsdaten. Zu einem Schaden kam es bislang aber nicht. Bei den Anrufen wurde eine Festnetznummer mit Marburger Vorwahl benutzt, die dem Anschluss der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf sehr ähnlich ist.
Erfahrungsgemäß setzen die professionellen Betrüger bei dieser Masche das sogenannte „Call ID Spoofing“ ein. Dabei wird im Display des Angerufenen eine Nummer angezeigt, die vortäuscht, die Polizei habe angerufen. Dadurch wollen die Täter ihre wahre Identität verschleiern.
Die Täter sind in der Lage, jede beliebige Telefonnummer im Display „aufleuchten“ zu lassen. Bei den verwendeten Telefonnummern handelt es sich oft um die echten Nummern von Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Polizeidienststellen, es werden jedoch auch Notfallnummern generiert.
Durch geschickte Gesprächsführung täuschen die Anrufer vor, dass sie Beamte der örtlichen Polizei, der Staatsanwaltschaft oder des Bundeskriminalamts (BKA) seien und dass sich die Opfer in einer Gefährdungslage befänden. Wahrheitswidrig wird den Opfern meist vorgespielt, dass man gegen eine Tätergruppe ermittele.
Im Rahmen dieser Ermittlungen sei bekannt geworden, dass die Betroffenen ebenfalls Opfer eines Einbruchs werden sollen und bei bereits erfolgten Festnahmen seien Notizen mit deren Namen und Anschriften sichergestellt worden.
Unter Ausnutzung der Sorge der Opfer um eine Gefährdung erlangen die Täter umfangreiche Informationen über Bargeldbestände sowie die Art und Höhe von Geldanlagen bei Banken. Die ersten Gespräche mit den Opfern dauern oft Stunden und werden an folgenden Tagen fortgesetzt. Die Betroffenen werden zu absoluter Verschwiegenheit gegenüber Jedermann verpflichtet.
Den Anrufern, gelingt es nicht selten, ihre Opfer dahingehend zu manipulieren, dass sie ihre kompletten Ersparnisse abheben und an vermeintliche Polizisten, Beamte des BKA oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft übergeben. Durch aufmerksame Beschäftigte bei Banken sind in der Vergangenheit aber bereits einige Opfer vor einem Verlust bewahrt worden.
* pm: Polizei Marburg